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Digitaler PoS 28.04.2019
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Internet World Glossar Digital Store: Diese 5 Konzepte muss man kennen

shutterstock.com/Montri Nipitvittaya
shutterstock.com/Montri Nipitvittaya

Stationäre Geschäfte müssen ihren Kunden heutzutage einiges bieten, um sie in ihren Laden zu locken. Wir erklären euch fünf digitale Konzepte, die den Store interaktiver und für die Kunden komfortabler gestalten sollen.

Immer mehr Kunden shoppen bequem vom Sofa aus und meiden die Geschäfte in den Innenstädten. Daher müssen stationäre Händler einiges bieten, um Verbraucher dennoch in die Stores zu locken. Wir erklären euch fünf digitale Konzepte, die den Laden interaktiver und zugleich für die Kunden komfortabler gestalten sollen.

1. In Store Shopping Tools

Nicht nur die kleinen Läden, auch große Player wie der Modehändler H&M haben damit zu kämpfen, genug Leute in ihre Filialen zu locken. Daher hat sich der Schwedische Fashion-Riese für seine Kunden neue Store-Konzepte einfallen lassen.

Dazu zählt die Einführung des "In Store Modus", bei dem Shopper in ausgewählten Märkten die H&M-App als digitales "In Store Shopping Tool" nutzen können.

Außerdem können Kunden Kleidungsstücke aus dem Katalog oder in der Umgebung mit der H&M-App fotografieren. Sie erhalten dann Produktvorschläge auf Basis des Bildes. Hinzu kommt, dass die App Filialen in der Umgebung vorschlägt. Betritt ein Kunde dann ein Geschäft wird er im "In Store Modus" begrüßt. Hat er den fotografierten Artikel gefunden, werden ihm zudem noch weitere Produktvorschläge gemacht, die das Outfit komplettieren könnten. Selbstverständlich können die fotografierten Teile auch in der App online nach Hause bestellt werden.

2. Digitale Umkleiden

Für Modehändler besonders interessant ist die Möglichkeit einer vernetzten Umkleidekabine. Beim Fashion-Händler Zara stehen in einer Filiale in London interaktive Spiegel, die mittels RFID-Technologie (Radio-Frequency Identification) in der Lage sind, ein Kleidungsstück, das der Kunde hält, zu erkennen und es auf ein Modell mit einem fertigen Outfit zu projizieren - das virtuelle Kleidungsstück am Point of Sale (PoS).

Mango arbeitet bei seiner digitalen Umkleidekabine indes mit Vodafone zusammen. Diese soll das lästige Problem lösen, nicht gleich die passende Größe in der Kabine zu haben, was ein erneutes Verlassen der Kabine notwendig macht.

Dieser Spiegel dient hier als "Butler" beim Einkauf. Über ihn können die Kunden andere Größen und weitere Produkte aus dem Warenbestand anfordern, die ihnen dann vom Verkaufspersonal in die Umkleidekabine gebracht werden. So profitiert der stationäre Modehandel von der Digitalisierung.

3. Datenbasierte Stores

Einen Laden, dessen gesamtes Sortiment auf den Daten der Mitglieder basiert, hat Nike mit seinem Live Concept Store in Los Angeles geschaffen. Nike Live ist speziell für NikePlus-Mitglieder ins Leben gerufen worden: Die Angebote und Produkte werden von einem Algorithmus ausgewählt, der sich an den E-Commerce-Daten (Kaufverhalten, App-Nutzung und Engagement) der ortsansässigen (Großraum L.A.) NikePlus-Mitglieder orientiert. Das Produktangebot wird alle zwei Wochen auf Basis der aktuellen Daten neu zusammengestellt.

Kunden können Waren auch online ordern und durch einen "Drive in" am Straßenschalter abholen. Hintergrund ist, dass es in L.A. oft schwierig ist, einen Parkplatz zu finden. In Schließfächern am Store-Eingang können online reservierte Artikel zurückgelegt werden.

4. Bezahlen ohne Kasse

Das bekannteste Beispiel für kassenloses Bezahlen sind derzeit wohl die Läden von Amazon Go. Doch auch hierzulande wird fleißig experimentiert. In der Saturn-Filiale in der Hamburger Altstadt wird derzeit ein mobiler Self-Checkout getestet.

Mit "Saturn Smart Pay" können Kunden die gewünschten Artikel direkt am Regal bezahlen. Voraussetzung ist, dass sie die Saturn-Smart-Pay-App auf ihrem Smartphone installiert und sich registriert ­haben. Anschließend scannen sie den Barcode am Produkt mit der Smartphone-Kamera oder berühren das digitale Preisschild des Produkts mit einem NFC-fähigen Smartphone, um den Artikel aufzurufen. Sind alle Produkte gewählt, wird mit der Kreditkarte, mit PayPal oder mit Google Pay bezahlt. 

5. Virtuelle Regalverlängerung

Ob über Tablets oder zusätzliche Monitore, die im Store platziert sind - Möglichkeiten, um Kunden Zugang zur digitalen Welt zu bieten, gibt es viele. Karstadt hat sich beispielsweise in seinem digitalen Flagshipstore in Düsseldorf für Monitore entschieden, die als virtuelle Regalverlängerungen der Informationsgewinnung für wissbegierige Kunden dienen.

Das Besondere daran: Wird ein Artikel auf der Fläche vor dem Bildschirm platziert, erscheinen Angaben zum Produkt und dazu passende Artikel auf dem Display.

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