
Fokus auf UK Weiße-Ware-Versender: AO stellt Deutschland-Geschäft ein
Bereits im Januar dieses Jahres kündigte AO eine Überprüfung des Deutschland-Geschäfts an. Jetzt folgt die bittere Konsequenz: Der Weiße-Ware-Versender zieht sich aus dem hiesigen Markt zurück.
"Superschnelle Lieferung zu gutem Preis", "freundliches Personal", "guter Service": Wenn es um den Weiße-Ware-Versender AO ging, war sich die Kundschaft fast ausnahmslos einig. Als umso betrüblicher für die Konsumenten dürfte sich daher die Nachricht erweisen, dass das Unternehmen sein Deutschland-Geschäft einstellt. 10 Prozent des Gesamtumsatzes entfallen derzeit auf den deutschen Markt.
Das in Bolton ansässige Unternehmen, das seit 2014 in Deutschland verkauft, musste sich, wie Internet Retailing schreibt, vor allem der Tatsache beugen, dass die Deutschen nach der Pandemie wieder zu ihren alten Shopping-Gewohnheiten zurückgekehrt sind. Auch der steigende Wettbewerbsdruck sowie die hohen Marketingkosten machten AO zu schaffen.
Die offizielle Erklärung des Unternehmens: "Nach der Bewertung einer Reihe von strategischen Optionen hat der Vorstand entschieden, dass der Rückzug aus Deutschland die beste Lösung ist. Diese Entscheidung beruht auf der anhaltenden Verschlechterung der Aussichten für das deutsche Geschäft sowie auf der Verantwortung des Vorstands gegenüber den Aktionären und anderen Interessengruppen. Das Geschäft wird für eine kurze Zeit weitergeführt, um eine strukturierte und geordnete Schließung für Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter zu ermöglichen."
Fokus auf UK
Bereits im Januar dieses Jahres kündigte AO eine Überprüfung des hiesigen Geschäfts an, da der Umsatz in Deutschland im dritten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent gesunken war, während der britische Markt "nur" um 12 Prozent zurückgegangen war.
Der Fokus soll nun komplett auf dem UK-Markt liegen. Dort ist das Unternehmen etabliert und führend im Bereich Elektrogeräte.
Für das Gesamtjahr bis März 2022 verzeichnete AO einen Umsatz von 1,6 Milliarden britische Pfund (1,88 Milliarden Euro) - das sind 6 Prozent weniger als im Vorjahr - und ein EBITDA von etwa 8 Millionen GBP (9,4 Millionen Euro) erwarte. Grund für den Rückgang seien auch höhere Logistikkosten.
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