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Einkaufswagen

E-Commerce-Start-up Walmart kauft Jet.com für 3 Milliarden US-Dollar

Walmart dürfte vor allem das intelligente Warenkorb-System von Jet.com interessieren

Fotolia.com/Storm

Walmart dürfte vor allem das intelligente Warenkorb-System von Jet.com interessieren

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Jetzt ist es offiziell: Die US-Kette Walmart hat das E-Commerce-Start-up Jet.com für stolze drei Milliarden US-Dollar übernommen. Damit rüstet sich der Konzern für den digitalen Handel - und gegen den großen Konkurrenten Amazon.

Gerüchte gab es schon länger, jetzt steht fest: Einzelhandelsriese Walmart hat die E-Commerce-Seite Jet.com gekauft, der stolze Preis: drei Milliarden US-Dollar. Wie techcrunch.com berichtet will sich der Konzern mit der Übernahme besser für die zunehmende Digitalisierung im Einzelhandel aufstellen und sein schwächelndes Online-Geschäft pushen - und sich vor allem gegen den großen Konkurrenten Amazon rüsten.

Die Ironie dabei: Jet.com-Gründer Marc Lore hatte 2010 seine Firma Quisdi für 545 Millionen US-Dollar an das Bezos-Imperium verkauft und dann Jet.com als "Amazon-Killer" gestartet.

"Wir suchen nach Wegen unsere Preise zu senken, unser Sortiment zu erweitern und das simpelste und einfachste Shopping-Erlebnis zu bieten" so Walmart-Chef Doug McMillon zum Zukauf. Die Übernahme soll in diesem Jahr abgeschlossen werden, muss aber noch von den US-Aufsichtsbehörden genehmigt werden.

Intelligentes Shopping-System

Walmart dürfte dabei vor allem das intelligente Shopping-System interessieren: Jet.com wurde 2014 als Mix aus Shopping-Club und Schnäppchenportal gegründet. Herzstück ist ein hochkomplizierter, intern entwickelter Algorithmus. Er wiederum ist Basis für das dynamisches Preissystem von Jet.com, das dafür sorgt, dass die Kunden jederzeit den garantiert niedrigsten Preis bekommen - billiger als bei Amazon und beim Offline-Discounter und jetzigen Mutter-Konzern Walmart.

Der Algorithmus berechnet dabei den Preis ständig neu, je nachdem, welche Produkte der Kunde dem Online-Einkaufswagen hinzufügt. Ebenfalls berücksichtigt werden Versandkosten und Versandbedingungen, den Wohnort, mögliche Discounts für einen bestimmten Warenwert oder sonstige Angebote. Schlussendlich soll so für jeden User der effizienteste Warenkorb erstellt werden. Das kostet den Nutzer aber auch knapp 50 US-Dollar im Jahr.

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