
Start-up Online-Supermarkt Getnow muss Insolvenz anmelden
Getnow hat einen Insolvenzantrag beim Münchner Amtsgericht gestellt. Auf der Website vertröstet der Metro-Partner seine Kundschaft bereits seit Tagen mit "Wartungsarbeiten und technischen Problemen". Tatsächlich lagen die Probleme aber woanders.
Getnow sucht nach neuen Geldgebern und hat daher seinen Dienst vorerst eingestellt. Der Insolvenzverwalter und Anwalt Max Liebig sagt, es werde ein Investor gesucht, der den Online-Supermarkt vor der drohenden Insolvenz retten könne.
Gerade jetzt in der Corona-Krise, wo der Lebensmittelhandel auch im Online-Sektor wächst, kommt Getnow nicht mehr aus den roten Zahlen. Der Lieferdienst, der aus den Supermärkten von Metro an Endverbraucher liefert, hatte schon seit Längerem Probleme mit seinen Gesellschaftern. Unter anderem hatte auch der untergetauchte frühere Wirecard-Vorstand Jan Marsalek sein Geld in die umsatzschwache Firma investiert.
Verstrickung in den Wirecard-Skandal
Auch ein mit Wirecard verbundener anderer großer Anteilseigner, die Firma IMS Capital Partners GmbH, hatte am Donnerstag vergangene Woche beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg Insolvenz angemeldet, berichtet die WELT. Deswegen wird als der Hauptgrund für den Insolvenzantrag die Verstrickung in den Wirecard-Skandal vermutet.
Der Insolvenzverwalter von Getnow gibt an, dass die letzte Finanzierungsrunde beim Hauptanteilseigner nicht gut gelaufen sei und deshalb das 2015 gegründete Start-up nach neuen Partnern suche.
IMS Capital Partners GmbH hatte 39 Prozent der Unternehmensanteile von Getnow inne. Nun soll auch der Handelskonzern Metro aus Düsseldorf in die Gespräche eingebunden werden.
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