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Frischepost

Lebensmittelhandel Frischepost-Gründerin schließt sich Flaschenpost an und nimmt die Kunden mit

Juliane Willing (links) und Eva Neugebauer, Mitgründerinnen Frischepost

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Juliane Willing (links) und Eva Neugebauer, Mitgründerinnen Frischepost

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Nach dem Scheitern einer Finanzierungsrunde stellt der Hamburger Lebensmittel-Lieferdienst Frischepost sein Geschäft ein. Mitgründerin Eva Neugebauer will offenbar mit einigen Mitstreitern zum Wettbewerber Flaschenpost wechseln.

Frische Lebensmittel aus der Region, bis an die Haustür geliefert - mit diesem Konzept konnte das 2015 gegeründete Start-up Frischepost bei Investoren Millionen einsammeln. Doch offenbar erwies sich das ambitionierte Geschäftsmodell als nicht tragfähig genug.

Teil-Exit in Vorbereitung

Nach dem Start in Hamburg hatten Juliane Willing (im Bild links) und Eva Neugebauer (rechts) schnell Ableger in Berlin und München gegründet, die allerdings inzwischen wieder eingestellt werden mussten. Im Zuge eines im Mai 2022 bekannt gewordenen Investments des Berliner Footprint Clubs bereiteten die Gründerinnen einen Teil-Exit vor, Neugebauer wurde zur Allein-Chefin, Willing zog sich aus dem operativen Geschäft zurück.

Footprint wollte ein Netz aus lokalen Lebensmittel-Direktvermarktern schaffen, Frischepost sollte der erste Baustein dazu werden, hieß es damals. Allerdings hat Footprint offenbar selbst Probleme. "Alles vom Land", ein von dem Unternehmen neu gegründeter Lebensmitteldienst, befindet sich seit Juni aufgrund wirtschaftlicher Probleme im Wartestand.

Kein Geld, kein Eigentümer

Jetzt ist offenbar auch das Engagement der Footprint-Gruppe bei Frischepost gescheitert. Ende August musste Neugebauer Insolvenz anmelden. Der Branchendienst "Gründerszene" beschreibt die Situation in ihrer Absurdität: "Nun steht Frischepost ohne Geld und Eigentümer da." Nach Aussagen des Insolvenzverwalters und der Mitgründerin Neugebauer gebe es vielversprechende Gespräche mit Interessenten an einer Übernahme. 

Wie die konkret aussehen soll, ist im Moment noch nicht ganz klar. Allerdings kündigte Neugebauer jetzt in einer Mail an ihre Hamburger Kundschaft an, sie wolle mit einigen ihrer Mitstreiter zum Wettbewerber Flaschenpost wechseln, an dem der Lebensmittelriese Dr. Oetker Anteile hält. Neugebauer bat in der Mail auch darum, die Adresse der Kunden mitnehmen zu dürfen - Exit einmal anders.

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