
Quartalszahlen Home24 meldet 243 Millionen Euro Nettoumsatz
Die Jahresbilanz 2016 von Home24 sieht nicht gerade rosig aus. Zum mageren Umsatzplus von 4,3 Prozent schweigt sich das Unternehmen aus - und verweist stattdessen auf die verbesserte Profitabilität.
Mehr Profitabilität, kaum Wachstum - so sieht die Jahresbilanz 2016 des Online-Möbelhauses Home24 aus. So steigerte der Ikea-Herausforderer seinen Nettogesamtumsatz gegenüber dem Vorjahr um magere 4,3 Prozent von 233,7 auf jetzt 243,8 Millionen Euro. 2015 war noch ein Umsatzplus von 45,9 Prozent ausgewiesen worden.
Im vierten Quartal legte der Nettoumsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum immerhin um 7,5 Prozent zu, nachdem für das dritte Quartal erstmals ein leichter Rückgang von 0,6 Prozent ausgewiesen worden war. Insgesamt flossen in den letzten drei Monaten des Jahres 2016 66 Millionen Euro in die Home24-Kassen.

Das schwache Umsatzwachstum macht Investoren Sorge - trotz Fokus auf Profitabilität.
Statista
Profitabilität statt Wachstum
Statt auf Wachstum fokussierte der Möbelversender im vergangenen Jahr stark auf Profitabilität. Doch unter dem Strich bleiben weiter rote Zahlen: Die bereinigten Ebitda-Verluste verbesserten sich von -75,3 Millionen Euro 2015 auf jetzt 40,1 Millionen Euro. "Wir haben in 2016 viel in effizientere Prozesse und Systeme investiert. Dadurch können wir das Einkaufserlebnis für unsere Kunden weiter verbessern", lässt sich Home24-Vorstand Philipp Kreibohm zitieren. Weitere Aussagen zum mageren Umsatzwachstum lehnte das Unternehmen nach Anfrage von Internetworld.de ab.
Bei den Investoren stößt das Business-Modell von Home24 zunehmend auf Skepsis. Bei einer Finanzierungsrunde im September 2016 lag die Unternehmensbewertung nur noch bei 420 Millionen Euro - und damit nur noch halb so hoch wie bei der vorhergehenden Runde. AboutYou-Gründer Tarek Müller analysierte bereits im Dezember 2016: "Die meisten Rocket-Beteiligungen stagnieren im Wachstum auf einem, im Verhältnis zum investierten Kapital, sehr niedrigem Umsatz-Niveau. Nach wie vor bei Negativ-EBIT-Margen im zweistelligen Prozent-Bereich. Das muss man erstmal schaffen… Und selbst wenn die Beteiligungen es schaffen im nächsten Jahr profitabel zu werden, werden die Skalen nicht ausreichen um aus sich heraus weiter profitabel und langfristig zu wachsen."
Mitte April hatte Home24 angekündigt, die Stelle des Vice President Commercial neu zu schaffen. Sie bekleidet ab sofort René Pflücke und kümmert sich dort um Category Management und Einkauf. Pflücke war unter anderem als Geschäftsführer der Roller GmbH & Co. KG sowie zuletzt der Sconto SB GmbH tätig. Bei Home24 ist er nun für den Ausbau des Eigenmarkensortiments und übergreifende strategische Projekte verantwortlich, die der weiteren Vervollständigung des Vollsortiments dienen. Zudem plant das Unternehmen einen neuen Showroom in einer alten Karstadt-Filiale in Bottrop.