
Messevorschau Analyse Mehr Durchblick bei den Zahlen
Bei modernen Analysetools sind keine Programmierkenntnisse mehr nötig, um unterschiedlichen Daten in einen Zusammenhang zu bringen
Bei modernen Analysetools sind keine Programmierkenntnisse mehr nötig, um unterschiedlichen Daten in einen Zusammenhang zu bringen
Nicht nur die Umsätze steigen im Online-Handel, sondern auch die Möglichkeiten, genau zu analysieren, was die Kunden im Shop so machen oder warum sie nicht kaufen. Doch Webanalyse-Anbieter müssen Wege finden, sich vom Wettbewerb zu differenzieren. Unterschiedliche Ansätze zeigen Sie auf der Internet World Messe.
Econda (D 172) stellt auf der Internet World das neue Werkzeug "Centricity" vor. Während in traditionellen Auswertungen Besucher oder Nutzer nur in Durchschnittswerten erfasst werden, betrachtet die Centricity-Analyse Interaktionen eines individuellen Besuchers und weist sie ihm als Eigenschaften zu. Neu ist auch das Nutzerinterface von Econda Cross Sell, mit dem Inhalte und automatische Produktempfehlungen ohne Programmierkenntnisse in den Online Shop eingebunden werden können.
Der Webanalyse-Anbieter AT Internet (E 224) bringt die neue Dashboard-App mit zur Messe. Sie ermöglicht, Drittdaten zusammen mit den Webanalyse-Daten von AT Internet zu visualisieren. Zum Beispiel Daten zum TV-Tracking. AT Internet misst und vergleicht unmittelbar nach der Ausstrahlung des TV-Spots eines Unternehmens das Nutzerverhalten auf seiner Webseite: Klicks, Pfade und Customer Journeys sowie Suchmaschinen-Anfragen werden ausgewertet. Erfasst werden zudem soziodemographische Daten, wie die Herkunft der Nutzer. Hierfür ist Nugg.ad Spezialist und als Partner mit am Stand vertreten. Neben Nugg.ad ist zudem das Kölner Unternehmen Dotkomm am AT-Internet-Stand dabei. Dotkomm bietet interaktive Rich Media Lösungen, zum Beispiel Video-Interfaces, an.
Die Wirkung von TV-Spots auf das Online-Verhalten der Nutzer zu messen, ist noch ein relativ neues Feld. Das Hamburger Unternehmen Etracker (C 105) hat dazu das Tool "TV Ad-Analyse" entwickelt. Der "Page Optimizer" testet zudem, welche Webseitenversion bei Nutzern besser ankommt. Ohne Programmierkenntnisse lassen sich damit A/B-Tests aufsetzen. Die Etracker-Analyse-Software kann zudem einen "Remarketing Feed" erstellen. Wenn beispielsweise ein Nutzer den Kauf abbricht, bereitet das Tool marketingrelevante Daten so auf, dass sie für Remarketing-Kampagnen in einem E-Mail-Marketing-System zur Verfügung stehen. Messebesucher, die bis zum 7. März 2014 den "Page Optimizer" oder die "Web-Controlling Suite" für 12 Monate buchen, erhalten einen 13. Monat kostenlos.
Das Nutzungsverhalten von Webseitenbesuchern, App-Nutzern und die Customer Journey analysiert Mindlab Solutions (A 015) mit einer "Reverse-Proxy-Technologie". Statt Seiten zu verpixeln, wird eine Software vor den Webserver geschaltet, um den eingehenden und ausgehenden Datenstrom auszuwerten. Die High-End-Analyselösung kommt nicht "out-of-the-box", sondern wird an die Unternehmens- und Marketingziele angepasst. Dazu entwickelt Mindlab mit dem Kunden ein Kennzahlensystem.
Mit Heatmaps visualisiert der Webanalyse-Anbieter Clicktale (A 026), wie sich Webseiten-Nutzer durch das Online-Angebot eines Unternehmens bewegen. Eine Heatmap veranschaulicht mit unterschiedlichen Farben, welche Links oder Ausschnitte einer Webseite besonders häufig geklickt oder betrachtet werden. Das Tool kann beispielsweise anhand der Maus-Bewegungen zeigen, wo die "Hotspots" liegen. Clicktale bietet neben der "Heatmap Suite" auch eine "Conversion Suite" an.
Wer sind die Kunden eines Unternehmens? Mit welchen personalisierten Angeboten kann man sie locken? Um solche Fragen zu beantworten, bietet die Stuttgarter Dymatrix Consulting Group (B 080) die Software "Customer Insight Suite" an. Sie führt Kundendaten aus verschiedenen Kanälen zusammen und ermöglicht es, Kunden oder Interessenten mit individualisierten Angeboten kanalübergreifend anzusprechen. Die Basis bildet eine integrierte Web- und Kundenanalyse, die auf dem historischen und dem aktuellen Kundenverhalten aufsetzt.
Business Intelligence (BI) gewinnt auch im Online-Handel an Stellenwert. Die SHS Viveon AG (A 030) hat speziell für den E-Commerce eine BI-Lösung entwickelt. „BI4eCommerce“ sammelt Daten aus unterschiedlichen Quellen des Online-Shops in einem zentralen Data Warehouse und generiert daraus Reports. Händler sollen damit Marketingmaßnahmen und Geschäftsprozesse besser steuern können.
Um Business Intelligence geht es darüber hinaus in der Startup-Street. Wunderdata stellt dort ebenfalls ein BI-Tool speziell für den Online-Handel vor. Die Anwendung integriert automatisch Daten aus den Datenquellen von Online-Shops, wie etwa der Shop-Datenbank oder Google Analytics, und "lagert" sie im Data Warehouse. Wunderdata-Kunden erhalten Dashboards und Charts, ohne selbst die logischen Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Daten modellieren zu müssen.
Ein Dienstleister, der Shops bei der Preisoptimierung unterstützt, ist Webdata Solutions (E 246) mit dem Produkt "Blackbee Pricing". Die Software sammelt im Internet tagesaktuelle Informationen über Produkte, Preise und Anbieter. Online-Händler können mit dem Tool analysieren, was die Konkurrenz macht und ihre Preise entsprechend anpassen.