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Niederländischer Elektronikversender expandiert Wie Coolblue mit eigenen Logistikservices punkten will

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Bei der Expansion in Deutschland setzt der niederländische Elektronikversender Coolblue wie in der Heimat auf den Aufbau einer eigenen Logistikinfrastruktur. Die Eröffnung eines 2.600 Quadratmeter großen Ladengeschäfts in Düsseldorf soll diese Ambitionen unterstreichen.

In den Niederlanden klarer Marktführer, in Deutschland Neueinsteiger: Seit Mitte 2020 ist der in Rotterdam beheimatete Elektronikversender Coolblue auch auf dem deutschen Markt vertreten. Ausgangspunkt für die Expansionsbestrebungen ist die Region Niederrhein. Hier hat Coolblue rund um sein Lager in Düsseldorf das eigene Fahradkuriernetzwerk "CoolblueRadelt" aufgebaut. Seit Anfang 2021 liefert das Unternehmen zudem auch deutschlandweit. Mit der für das Jahresende angekündigten Eröffnung des ersten stationären Stores in Deutschland unterstreicht Coolblue seinen Anspruch, hierzulande Fuß zu fassen. Standort der 2.600 Quadratmeter großen Filiale wird der Düsseldorfer Kö-Bogen II, das für die größte grüne Fassade Europas bekannte Einkaufszentrum.

Grundlage für die Expansion von Coolblue ist weiterhin der große Erfolg auf dem Heimatmarkt. In den Niederlanden und in Belgien hat der Elektronikversender 2020 die Umsatzschwelle von 2 Milliarden Euro erreicht. Strategisch hat Coolblue dabei ganz auf den Aufbau einer eigenen Infrastruktur gesetzt: Das Unternehmen verfügt über ein eigenes Liefer- und Fahrradkuriernetzwerk, Installations- und Kundenservice sowie stationäre Geschäften. Insgesamt arbeiten für den Online-Händler bereits mehr als 6.000 Mitarbeiter.

Lieferung per Fahrradkurier

Bart van der Vis

Bart van der Vis ist Deutschlandchef von Coolblue.

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Die auf einen ganzheitlichen Service ausgerichtete Strategie wolle Coolblue auch in Deutschland umsetzen, erklärt Bart van der Vis, Head of Coolblue Germany: "Um für unsere Kunden wirklich einen Unterschied zu machen und uns in unserem Markt abzuheben, bieten wir kundenorientierte Produktreisen an, anstatt nur über Bild, Preis und Button zu konkurrieren. Wir entwickeln Product Journeys von Anfang bis Ende, die den Kunden zufrieden machen. In jedem Schritt dieser Product Journeys wollen wir die Erwartungen des Kunden übertreffen und den Service, den wir bieten können, maximieren."

Um dies zu erreichen habe Coolblue die eigene Infrastruktur aus Liefer- und Fahrradkuriernetzwerk, Installationsservices und stationären Stores aufgebaut. "Pro Produkttyp wählen wir die Elemente unserer Infrastruktur aus, die die zugrundeliegenden Bedürfnisse der Kunden unterstützen, und setzen sie in der Product Journey um", so van der Vis.

In und um Großstädte liefert der Online-Händler mit dem Lieferservice CoolblueRadelt Bestellungen von elektronischen Kleingeräten auch per Fahrrad aus. "Der Lieferservice ist nicht nur umweltschonend, sondern auch sehr kundenfreundlich", erklärt der Deutschlandchef von Coolblue. "Unsere eigenen Fahrradkuriere liefern Bestellungen am nächsten Tag aus. Mit der Auftragsbestätigung erhält der Kunde ein Zeitfenster von einer Stunde, innerhalb dessen seine Bestellung zugestellt wird. Wenn wir auf dem Weg zu unseren Kunden sind, schicken wir ihnen eine Nachricht. So wissen sie immer genau, wann wir mit ihrer Bestellung bei ihnen eintreffen. Und wenn Kunden alte Produkte oder Batterien haben, nehmen wir sie mit, um sie zu recyceln."

Eigene Infrastruktur als Erfolgsgeheimnis

Düsseldorf

So soll der für das Jahresende geplante Store in Düsseldorf aussehen.

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In den Niederlanden und in Belgien liefert Coolblue bereits in mehr als 20 größeren Städten mit dem Fahrrad. Dort werden aus den 16 stationären Filialen heraus 24 Bike-Standorte von insgesamt 308 Fahrradkuriere bedient. Auch bei der Lieferung per LKW hat Coolblue eine eindrückliche Infrastruktur aufgebaut: Das Unternehmen betreibt neun Depots für Waschmaschinen und Fernsehgeräte und beschäftigt 1.198 eigene Lieferfahrer insgesamt sowie 111 Installationsfachkräfte. Dabei soll dieses Netzwerk noch weiter ausgebaut werden. "In diesem Jahr planen wir die Eröffnung von fünf weiteren Stores", kündigt van der Vis an. In Deutschland beschäftigt Coolblue nach seinen Angaben derzeit rund 30 Mitarbeiter, vor allem für den Liefer- und Montageservice CoolblueLiefert und den Fahrradlieferdienst. Für den Store suche Coolblue 40 weitere Kollegen sowie 40 weitere Auslieferungsfahrer und rund 20 Mitarbeiter für das deutsche Office - die Zeichen stehen also ganz auf Expansion.

Eine Öffnung der eigenen Logistikkapazitäten für Dritte, so wie es Amazon vormacht und auch Elektronikversender wie AO praktizieren, zählt nicht zur Strategie von Coolblue. "Wir haben keine Pläne in dieser Richtung", erklärt van der Vis. "Wir werden uns weiterhin auf unser eigenes Liefernetzwerk, den Montageservice und das Fahrradnetzwerk für unsere Kunden in Deutschland, den Niederlanden und Belgien konzentrieren."

Denn darin liegt für den Niederländer das Erfolgsgeheimnis seines Unternehmens: "Ein eigener Liefer- und Montageservice ist vielleicht nicht für jeden Händler sinnvoll, aber für uns funktioniert er definitiv gut. Denn wir sehen, dass unser eigener Liefer- und Montageservice für Waschmaschinen und Fernseher sowie unser eigener Fahrradlieferservice in Großstädten unsere Kunden sehr glücklich machen. Wir haben unsere eigene Infrastruktur aufgebaut, damit wir die Erwartungen unserer Kunden übertreffen können."

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