Amazon hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich daran gearbeitet, die Werbemöglichkeiten auf der Plattform auszubauen. Der Erfolg der Maßnahmen ist für jeden User sofort spürbar. Wer nach Produkten sucht, findet im sichtbaren Bereich fast nur noch bezahlte Platzierungen. "Schaut man sich die Suchergebnisseite von Amazon an, fällt auf, dass Produkte kaum noch organische Reichweite erzielen können, die ersten und besten Plätze sind der Werbung vorbehalten", sagt Florian Nottorf, CEO von Adference. "Das kann man jetzt blöd finden oder es als strategische Aufgabe sehen, diese Werbung optimal für sich und seine Artikel einzusetzen."

Amazon-Experten raten deshalb dazu, auf der Plattform zu werben. Dazu geeignet sind die Sponsored Ads, die es in drei unterschiedlichen Ausprägungen gibt: Sponsored Brands, Sponsored Product Ads und Sponsored Display Ads. Damit lassen sich Kampagnen auf der Suchergebnisseite, auf den Produktdetailseiten, aber auch außerhalb des Amazon-Kosmos auf Pay-per-Click-Basis (PPC) umsetzen. Es gibt also für Händler diverse bezahlte Möglichkeiten, seine Produkte in den Vordergrund zu schieben. Die Frage, die sich damit stellt, lautet deshalb: Sind SEO-Maßnahmen auf Amazon deshalb überflüssig?

Die Antwort lautet: nein. "Bei Amazon gibt es eine sehr starke Interdependenz zwischen organischen und bezahlten Maßnahmen", erklärt Ralf Richter, Geschäftsleiter Marketplaces bei Plan.Net Performance. "Denn unabhängig davon, ob ein Sale über einen organisch oder bezahlt erzeugten Produktdetailseiten-Aufruf generiert wurde, beeinflusst er im weiteren Verlauf das organische Ranking und somit in aller Regel auch den organischen Umsatz positiv." Das bedeutet: Was sich gut verkauft, rutscht im organischen Ranking nach oben - die Conversion-Rate ist also für die unbezahlte Reichweite ein wichtiger Faktor.