Wie beurteilen Sie das Provisionsmodell von Google im Display-Werbemarkt?

Dirk Ströer, Geschäftsführer Orangemedia & Media Ventures:
"In den Bereichen, in denen Google über eine Monopolstellung verfügt, verzichtet das Unternehmen auf Agenturprovision. Dort, wo ein höherer Wettbewerb herrscht, führt das Unternehmen die Agenturprovisionen wieder ein, um so seine Marktposition zu verbessern. Was wir Vermarkter daraus lernen können: Bei der Display-Vermarktung herrscht noch ausreichend Wettbewerb."

Sascha Jansen, Managing Director Zed digital
In Art und Umfang hat man sich eng an das alte BPF-Modell (Best Practice Funding = das frühere Kickback-Modell) gehalten. Wir reden also von geringen Prozentsätzen. Es sei aber dabei zusätzlich erwähnt, dass Bewegtbildwerbung im Web – und darum geht es bei Youtube maßgeblich – noch am Anfang steht. Die Bemessungsgröße des Google-Modells zielt eher auf die Relevanz in der Zukunft.

Manfred Klaus, Geschäftsführer Plan Net Gruppe:
Die Idee, mit Vergünstigungen die Entwicklung des Markts voranzutreiben, ist grundsätzlich positiv zu beurteilen. Entscheidend für eine Buchung ist allerdings die Leistung und Wirtschaftlichkeit eines Angebots und nicht der Preis. Bekanntermaßen hat Google im Displaybereich nicht die Stellung wie im Search-Markt und muss sich somit im Wettbewerb
erst einmal behaupten und durchsetzen.

Klaus C. Ulbricht, Managing Partner Spacedealer:
Ich finde das Prinzip eines Partnerschaftsmodells mit Rückvergütung an die Agenturen nachvollziehbar und gerechtfertigt. Eher kritisch sehe ich an dem Partnerschaftsprogramm
von Google in der derzeitigen Form die Untergrenzen hinsichtlich des Umsatzvolumens
und auch der Kundenanzahl, ab der eine Rückvergütung erst gewährt wird – die sind
definitiv zu hoch.