Welche Rolle sollte SEM im Marketingmix eines Unternehmens spielen?

Markus Mattscheck, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Wer liefert was?:
Grundsätzlich ist SEM immer ein wichtiger Bestandteil des Marketingmixes, denn neben der Verwendung zur allgemeinen Informationsrecherche werden allgemeine und Business-Suchmaschinen gerade von Unternehmen zunehmend zur Suche nach Anbietern von Produkten und Dienstleistungen genutzt. Die Gewichtung innerhalb des Marketingmixes hängt aber natürlich stark von der Ausrichtung des jeweiligen Unternehmens ab.
Herstellern, Händlern und Dienstleistern eröffnen Suchmaschinen damit beste Chancen, online neue Kunden anzusprechen und zu gewinnen. Gerade im Business-to-Business bietet SEM den Unternehmen hervorragende Möglichkeiten zur Generierung von qualifizierten Kontakten in der relevanten Zielgruppe. Am Ende entscheiden im B-to-B aber nicht Klicks, sondern ausschließlich die erzielten Leads - also qualifizierte Kontakte, die im Besten Fall zu Aufträgen führen. Ein Verständnis für Quantität vs. Qualität muss bei vielen Entscheidern aus dem KMU-Bereich aber noch reifen. Manchmal sind 20 Besucher eben mehr wert als 20.000 Besucher.

Markus Frank, Director Sales & Trade Marketing bei Microsoft Advertising:
SEM ist immer nur ein Kanal unter vielen. Keyword-Advertising ist wichtig, wenn es um den Abverkauf geht, kann jedoch beim Markenaufbau nicht funktionieren. Wenn der Return-on-Investment einer SEM-Kampagne niedriger ist als der einer Display-Ad-Kampagne, sollte man auf Bannerwerbung umschwenken.

Markus Hövener, Geschäftsführer von Bloofusion:
Das hängt natürlich immer von der Branche und der Ausrichtung ab. Aber im Allgemeinen staune ich immer wieder, wieviel Geld Unternehmen in schwer messbare Aktivitäten wie Markenaufbau über teure Banner-Werbung stecken. Oder auch lokale Unternehmen, die hohe Summen für Werbung in Anzeigen- blättchen investieren, ohne dafür auch nur ansatzweise zu wissen, wie der ROI ist.
Gerade in Zeiten, in denen das Marketing-Budget oft zusammengestrichen wird, denke ich, dass SEM eine der wichtigsten Rollen spielen sollte. Da weiß man wenigstens, was mit dem Geld passiert und man kann alles gezielt aussteuern.

Isabell Wagner, Managing Direcor Germany bei bigmouthmedia:
SEM ist ein sehr wichtiger Bestandteil im Marketingmix und ist aufgrund seines Performance-Charakters vor allem in der Wirtschaftskrise sehr effizient und sollte daher eines der Basisinstrumente sein. Vor allem in wirtschaftlich schwachen Zeiten steigen die Suchanfragen im Internet an. Die Leute gehen weniger aus, bleiben öfters zu Hause und surfen dafür mehr online. Und dabei entwickeln sie in Zeiten knappen Geldes ein anderes Selbstverständnis: Sie sind preisbewusster, wollen zwar gute Qualität, aber dafür weniger bezahlen und gehen verstärkt auf Schnäppchenjagd. Laut Studien suchen zwei Drittel der Nutzer zuerst online nach Informationen, bevor sie ein Produkt kaufen, egal ob der Erwerb dann offline oder online erfolgt. Viele User vergleichen auch erst einmal die Preise und Angebote auf Verbraucherportalen oder Preisvergleichsseiten, in der Hoffnung ein Produkt wirklich günstig zu bekommen. Doch nur wer im Internet auch gut sichtbar ist, wird auch von seiner Zielgruppe gefunden. SEM ist ein sehr gutes Marketinginstrument zum Abverkauf. Meine Zielgruppe ist im Internet und sucht dort - ich muss sie nur noch auf mich beziehungsweise auf meine Produkte aufmerksam machen.
Zudem zeichnet sich SEM durch die Zielgruppengenauigkeit aus: Dadurch dass Nutzer aktiv nach Produkten und Dienstleistungen suchen und sich somit quasi selbst als Zielgruppe identifizieren, hat ein Werbetreibender keine Streuverluste. Das kann mit Behavioral-Targeting-Tools noch weiter verfeinert werden, indem die jeweilige Zielgruppe noch genauer identifiziert und individuell angesprochen werden kann.SEM hat auch den Vorteil, dass ich genau weiß, was ich an Marketingbudget kalkulieren muss. Damit sind die Kosten für Werbetreibende genau überschaubar. Auch der Erfolg ist sofort messbar. Ich kann jederzeit meine Kampagnen optimieren. Das ist bei einer Print-Kampagne beispielsweise nicht ohne Weiteres möglich, wenn sie schon angelaufen ist. Nicht oder schlecht konvertierende Keywords können umgehend gelöscht werden. On top gibt es bei SEM auch noch das Branding quasi kostenlos dazu. Jedesmal wenn eine Anzeige ausgeliefert wird, nehmen die Nutzer die Marke wahr, selbst wenn sie nicht auf das Werbemittel klicken. Das bedeutet für das werbetreibende Unternehmen sehr gute Branding-Effekte, ohne dafür extra bezahlen zu müssen. Aus all diesen Gründen spielt SEM eine große Rolle im Marketingmix und ist insbesondere bei Abverkaufszielen ein wichtiges Basisinstrument.

Tobias Ihde, Geschäftsführer von trafficmaxx:
Onlinemarketing sollte immer ganzheitlich betrachtet werden, dazu zählen auch SEO und SEM in Kombination. Einer der größten Vorteile von SEM liegt neben der 100-prozentigen Transparenz vor allem in der Schnelligkeit, mit der man Klicks generieren kann. Während SEO ein langfristig ausgerichtetes Geschäft ist, kann man im SEM-Bereich sehr kurzweilig agieren und reagieren und so z. B. auch saisonale oder zeitlich begrenzte Aktionen optimal bewerben.
Unternehmen sollten sich dabei aber von professionellen Agenturen unterstützen lassen, die es verstehen, die vielen Funktionalitäten und die Skalierbarkeit von Google AdWords- und AdSense- Kampagnen, wie beispielsweise Ethno- oder Regio-Targeting, für eine optimale Kampagnenstrategie zu nutzen.
Ohne die nötige Erfahrung und fundiertes Know-how kann man mit SEM ansonsten in kurzer Zeit auch sehr viel Geld verbrennen.

Florian Weltner, Head of Sales bei Blue Summit Media:
An SEM kommt heute kein Unternehmen und kein Marketing-Entscheider mehr vorbei, die Frage ist nur, mit welcher Zielsetzung, in welchem Umfang und gegebenenfalls mit welchem Partner SEM geplant, umgesetzt und optimiert werden soll. Die Gründe sind naheliegend: Die Suchmaschine ist für viele Verbraucher und Einkäufer fester Bestandteil des (Kauf-)entscheidungsprozesses geworden – sei es, um Informationen zu sammeln oder tatsächlich Transaktionen zu tätigen. Es ist fatal, wenn externe Anstöße den potentiellen Kunden bereits bis zur Eingabe eines Suchbegriffs in der Suchmaske gebracht haben, an dieser entscheidenden Stelle jedoch das werbetreibende Unternehmen in der Ergebnisliste fehlt. Unseres Erachtens nach sollte SEM in einer performance-orientierten Online-Marketing-Strategie mindestens die Hälfte des Budgets ausmachen, wobei durch den hohen Wirkungsgrad der Suchmaschine der Anteil der erzielten Online-Umsätze aus der Suchmaschine deutlich höher liegen wird. So können 50% des Online-Budgets für 70% des Online Erfolgs verantwortlich sein. In einem modernen „state of the art“ Marketing Mix stellt SEM längst keine Kür mehr dar sondern ist Pflichtprogramm!

Thomas Eisinger, Gesellschafter von explido Webmarketing:
SEM ist mittlerweile zum unverzichtbaren Bestandteil im Online-Marketing Mix geworden. Gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise rechnen wir mit einer beschleunigten Umschichtung der klassischen Werbebudgets hin zu klar messbaren Performance Marketing Instrumenten wie SEM. Dies können wir aktuell bereits beobachten. V. a. in Unternehmen, in denen sich Entscheidungsstrukturen verändern werden alte Zöpfe abgeschnitten und konsequent auf Performance gesetzt.
Oft ist es noch so, dass andere Vertriebskanäle „traditionell“ doppelt so hohe Kundengewinnungskosten (CPOs) haben als Search. Hier tobt oft ein Kampf zwischen den Abteilungen in den Unternehmen. Allerdings glaube ich kaum, dass Google demnächst von Post-Mailings bedroht wird…
Deshalb wird Suchmaschinen-Marketing auch 2009 weiter anwachsen. Der Erfolg einer SEM Kampagne ist aber stark abhängig von Faktoren wie Kampagnenstrategie, Keyword-Portfolio, eingesetzter Technologie und Erfahrung der Kampagnenmanager. Da Google Adwords vielfach schon recht hohe Preise haben wird die professionelle Betreuung durch eine spezialisierte Agentur immer wichtiger. Im Schnitt spart sich bei uns der Kunde dadurch das dreifache der Agenturgebühren.
Großes Potenzial liegt auch in der Kombination aller Performance Kanäle (Affiliate, Lead-Generierung, SEO, CPX-Bannerkampagnen). Die Verteilung der Budgets auf den jeweils effizientesten Kanal ermöglicht hohe Umsatzzuwächse – auch und gerade jetzt. Viele Firmen kennen die Grenzen in diesem Bereich noch gar nicht. Aber wer die aktuelle Brand Eins gelesen hat weiß: jammern gilt nicht, echte Unternehmer packen jetzt erst richtig an!

Nils Hachen, Vorsitzender der Fachgruppe Performance Marketing im BVDW:
Der Einsatz von Suchmaschinen-Marketing sollte für nahezu jedes Unternehmen auf der Tagesordnung stehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Verkauf online oder offline stattfindet. Studien haben vielfach nachgewiesen, dass aufgrund von Werbekampagnen die Suche in den Suchmaschinen und damit die Nachfrage signifikant steigen – dies gilt für die Kombination von off- und online sowie von digitalen Instrumenten.
Das Thema „Branding“ ist dabei eher nachgelagert. Vielmehr geht es darum, das Versprechen einer Marke beziehungsweise einer speziellen Kampagnen-Botschaft einzulösen. Der Nutzer erwartet bestimmte Ergebnisse auf seine Suchanfragen, die die Unternehmen bereitstellen müssen. Neben der reinen Vertriebskomponente wird SEM daher regelmäßig gezielt im Rahmen von Kommunikationskampagnen eingesetzt.

Marianne Stroehmann, Geschäftsführerin der Platform-A Germany:
Unternehmen achten immer mehr darauf, ihre Werbebudgets möglichst effizient einzusetzen. Online-Marketing stellt mit seiner guten Messbarkeit die effizienteste Form im Marketingmix dar. Im Suchmaschinen-Marketing liegt der klare Vorteil, dass der Nutzer schon eine hohe Affinität zu den angebotenen Textlinks aufweist und daher geneigt ist darauf zu klicken. Außerdem kann genau untersucht werden, welche Keywords zur Conversion auf die Produkte und Dienstleistungen geführt haben – so können Marketing- und Vertriebskosten gut auf die Werbemaßnahme abgestimmt werden.
Dabei eignet sich SEM nicht nur hervorragend für Abverkäufe: Suchmaschinen-Marketing wird zunehmend auch für Branding-Maßnahmen eingesetzt. So ergänzen sich Suchmaschinen-Marketing und Banner-Werbung sehr gut, wenn Werbetreibende eine integrierte Kampagne schalten. Studien haben belegt, dass die Conversion Rates signifikant steigen, wenn Suche und Display gemeinsam geschaltet wird. Die richtige Kombination aus Branding (Display) und Performance Marketing (SEM) ist also sehr erfolgversprechend und sollte daher eine wichtige Rolle im Marketingmix spielen.

Bernd Stieber, Vorstand Zieltraffic AG:
Suchmaschinenmarketing (SEM) als hocheffizientes Marketing- und Vertriebstool darf in keinem Marketingmix mehr fehlen. SEM zeigt seine Stärken im Abverkauf aber auch bei kurzfristigen Aktionen, auf Grund seiner absoluten Flexibilität, Skalierbarkeit und Messbarkeit.
Die Reichweite in der Zielgruppe sucht seines Gleichen und somit kann Keyword-Advertising auch Marken und Image Gesichtspunkten gerecht werden. Nahezu jeder Internet-Nutzer verwendet zur Recherche nach Informationen jeglicher Art die Suchmaschinen– und dies fast täglich. Die gestellten Suchanfragen spiegeln somit in großem Maße das aktuelle Interesse der Internet-Nutzer für das Leistungsangebot des Unternehmens wider. Daher liegt es auch nahe, die gestellten Suchanfragen als Trendbarometer zu anzusehen.
Die jeweilige Rolle im Unternehmen hängt derzeit stark von den Zielen und der Erfahrung des Kunden mit SEM sowie der Branchen Zugehörigkeit und Phase im Produktlebenszyklus ab.
Optimalerweise sollte Keyword-Advertising in den meisten Branchen eine wichtige Rolle einnehmen da es neben den hervorragenden Abverkaufsergebnissen auch klassische Kampagnen ideal ergänzt und verlängert. Für kleinere Unternehmen, welche ihre Markeninvestitionen eher zurück halten kann Keyword Advertising auch eine dominante Rolle spielen, da kleine spitze Zielgruppen hervorragen erreicht werden können.
Es gibt derzeit kein Patentrezept à la 36,5 Prozent des Marketing Budgets soll in SEM verbucht werden. Es gilt selbst durch permanentes Webcontrolling herauszufinden, welche Investition in Keyword-Advertising einen positiven Nutzen schafft. Diese Ergebnisse können von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich ausfallen, da Keyword-Advertising auch stark mit dem jeweiligen Marketing (Produkt, Prozess…) zusammenhängt. Eine Erkenntnis aus den ersten Aktivitäten kann sein, dass das eigene Produkt nebst Prozess nicht Keyword-Advertising tauglich ist.
Es gibt auch Branchen wo Keyword-Advertising nur eine untergeordnete bzw. ergänzende Rolle spielt und spielen sollte, da es um Produkte geht, welche entweder erst am Anfang Ihres Lebenszyklus oder am Ende stehen. Wer das Produkt oder auch die Dienstleistung nicht kennt, gibt es auch nicht in den Suchmaschinen ein dies gilt auch, wenn eine hohe Produktbekanntheit erreicht ist. Im ersten Fall gibt es die Möglichkeit generische Keywords zu schalten jedoch wird man oft feststellen, dass der Erfolg und die Reichweite sich erst nach vor geschalteten anderen Werbeaktivitäten einstellt. Produkte des täglichen Bedarfs, welche man sehr gut kennt sucht man dementsprechend auch selten.

Gottfried Häuserer, Geschäftsführer iCrossing GmbH:
Der Schlüsselfaktor Online-Suche im Kaufentscheidungsprozess gewinnt zunehmend an Bedeutung. SEM ist daher bei jedem Unternehmen, das Transaktionen, Branding sowie Awareness über das Internet generieren bzw. erhöhen möchte, ein fester Bestandteil im Performance Marketing Mix.
SEM zeichnet sich durch schnelle Umsetzung und Erfolge sowie gute Kalkulierbarkeit aus, da im Suchmaschinenmarketing alles messbar ist. Der Kunde profitiert vom sofortigen ROI (Return on Investment) des Budgetmitteleinsatzes und von einer zielgruppengenauen Vermarktung seiner Produkte. Dadurch sind die Streuverluste sehr gering und die Maßnahme ist entsprechend effektiv.
Es ist von wachsender Bedeutung alle laufenden Kampagnen – online wie offline – optimal aufeinander abzustimmen und die daraus resultierenden Synergieeffekte zu nutzen. Durch eine optimale Kombination von Maßnahmen werden grundsätzlich wesentlich bessere Erfolge erzielt als durch einzelne, nicht aufeinander abgestimmte Kampagnen und Aktionen. Wichtig ist es vor allem, der Verschiedenartigkeit der Kunden und Zielsetzungen gerecht zu werden und sämtliche Marketingmaßnahmen individuell den Kundenbedürfnissen anzupassen.
Der Stellenwert von SEM im Online Marketing Mix wird weiter wachsen, auch im B2B Bereich. Hier sind derzeit noch relativ wenigen Unternehmen mit einem performance-orientierten Ansatz aktiv.

Heiko Genzlinger, Commercial Director Yahoo! Deutschland:
Richtig gesteuerte Suchmaschinenwerbung ist vor allem anderen ein wertvolles Instrument, um Kunden zu gewinnen und den Abverkauf zu fördern. Werbung im Rahmen eines Suchprozesses wird von den Nutzern grundsätzlich sehr positiv wahrgenommen, denn viele sehen relevante Werbung klar als Informationshilfe und Mehrwert. Suchmaschinenwerbung mit Sponsored Links ist hier eine kostengünstige und effiziente Möglichkeit für Werbetreibende, im entscheidenden Moment Präsenz zu zeigen und dem richtigen Nutzer das passende Angebot einzublenden.
Suchmaschinenmarketing ist also inzwischen aus dem Marketing-Mix nicht mehr wegzudenken, was uns als Erfinder von SEM besonders freut. Das Spannende am Suchmaschinenmarketing ist ja, dass es für alle Werbekunden ein Thema ist, unabhängig von der Größe des Unternehmens oder des Werbebudgets. Es ist ein hoch effizientes und erfolgreiches Werkzeug zur Kundengewinnung und wird auf Grund seiner Zielgenauigkeit, Steuerbarkeit und der geringen und genau kalkulierbaren Kosten gerade von kleinen Unternehmen und Nischenanbietern heute oft als einzige Marketing-Maßnahme eingesetzt. Um es kleinen und mittelständischen Unternehmen noch leichter zu machen, dieses erfolgreiche Marketing-Instrument zu nutzen, haben wir im vergangenen Jahr in Deutschland, Österreich und der Schweiz den monatlichen Mindestumsatz für die kommerzielle Suche gestrichen.

Ralph Jung, Account Manager bei Mirago:
Das Internet spielt für Verbraucher eine immer wichtigere Rolle als Entscheidungshilfe bei der Anschaffung von Produkten und Dienstleistungen. Suchmaschinenmarketing ist daher die perfekte Möglichkeit, potenzielle Kunden bei den wichtigsten Phasen des Kaufprozesses zu begleiten und zu beeinflussen, und zwar dort, wo diese oft anfangen: in den Suchmaschinen. Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage steigt bei vielen der Druck, ihre Werbeaktivitäten messbar zu gestalten. Und darin liegt genau die Stärke von Suchmaschinenmarketing: jeder Kauf lässt sich problemlos bis hin zur Anzeige zurückverfolgen, die das Interesse beim Kunden ausgelöst hat. Dank kontinuierlichem Feedback wie Konversionsdaten, Klickverhalten usw. lassen sich Online-Werbekampagnen außerdem bequem nachjustieren, während sie bereits laufen, so dass das höchstmögliche Return on Investment erreicht werden kann.

Björn Seipel vom Bundesverband des Deutschen Versandhandels:
Immer mehr Verbraucher kaufen Waren und Dienstleistungen wie Tickets oder Musik-Downloads im Internet ein. Im vergangenen Jahr gab es 31,4 Mio. Online-Kunden in Deutschland - Tendenz steigend. Noch immer schauen 73 Prozent davon vor der Kaufentscheidung in einen gedruckten Katalog. Intelligentes Suchmaschinen-Marketing in Verbindung mit fortlaufender Shop-Optimierung wird im Online-Zeitalter aber dennoch zunehmend unverzichtbar. Für Online-Shops ist Keyword Advertising ein ergänzendes Mittel, um sich von der Vielzahl anderer Anbieter abzuheben und Neukunden zu generieren. Nicht ohne Grund nutzen daher rund 84 Prozent der Versand- und Online-Händler dieses Marketing-Instrument.

Anton Klees, Geschäftsführer der active value GmbH:
Schon allein vor dem Hintergrund, dass Anbieter wie Google ihre Angebote weiter ausbauen, differenzieren und zusätzliche digitale Kanäle einbinden werden, lässt die Bedeutung von SEM weiter steigen.
Die eigentliche Frage ist jedoch, wie sich Unternehmen angesichts der Dominanz von Google verhalten sollten und in welche Maßnahmen sie sinnvollerweise investieren sollten. Fakt ist: Die Preise der Keywords für wettbewerbsintensive Märkte werden weiter steigen, die Effizienz daher zwangsläufig sinken.
Unsere Empfehlung lautet: Unternehmen sollten Marketing und Businessplanung nicht allein von SEM-Maßnahmen, die zu einem gewissen Teil immer unkalkulierbarer werden, abhängig machen, sondern nachhaltige Alternativen in digitalen Medien entwickeln - vor allem CRM-Maßnahmen und mehrwertorientierte Angebote auf verschiedenen digitalen Kanälen sind hier gefragt, die auch losgelöst von der SEM -Thematik funktionieren und erfolgreich sind.
Zudem fällt SEO-Maßnahmen eine wesentliche Rolle zu, da sie den natürlichen Suchbereich, in dem User sich vorrangig orientieren, prägen. SEO muss echte Angebote schaffen, die nicht nur für Suchmaschinen relevant sind, sondern auch für die Kunden der Unternehmen. Auch so können Unternehmen versuchen, die steigende Abhängigkeit von SEM zu reduzieren.

Horst Joepen, Geschäftsführer und CEO von searchmetrics:
SEM ist gerade in Zeiten gekürzter Marketingbudgets ein immer wichtiger werdender Bestandteil des Marketing-Mixes. Kein anderer Channel ist besser messbar, schneller aufgebaut und besser auf Zielgruppen auszurichten. Mit Investitionen in SEO-Maßnahmen kann man parallel organischen Traffic von Suchmaschinen „abgreifen“.

Stefan Krempl, Geschäftsführer von Adamicus:
Keyword Advertising spielt im Marketing Mix eine herausragende Rolle aus mehreren Gründen. Dazu muss man sich vor der Beschäftigung mit den Mechaniken zunächst einmal in die Bedürfnislage der Endkunden und potentiellen Konsumenten versetzen. Wir haben es mit einer typischen PULL Situation zu tun, also ein “Abfragen” von Angeboten zu meiner konkreten Suche. Dabei ist die Art der Suchanfrage stark durch die Position innerhalb des Qualifizierungszyklus geprägt. Zu Beginn oder bei wenigen Vorkontakten über andere Online Marketing Kanäle (wie z.B. Display oder Dialog) sind die Suchanfragen sehr allgemein, bzw. stark themenorientiert. Je mehr Kontakte über unterschiedliche Kanäle (zu denen auch Offline gehört) ein User hat, um so spezifischer wird die Suchanfrage.
Allein durch diese werbepsychologische Verhaltensweise beantwortet sich die Frage nach der Notwendigkeit. Keyword Advertising muss zu jedem Zeitpunkt und zu jeder Detailtiefe ein Ergebnis mit zielgruppenspezifischer Ansprache und Produktauswahl bieten, um den User entweder weiter zu qualifizieren oder direkt zum Abschluß zu leiten.
Eine Konzentration von Budgets auf Keyword Advertising liefert zu Beginn eines Projektes zwar immer sher gute Ergebnisse, führt aber über kurz oder lang immer zu einer degressiven Entwicklung der Umsatzkurve, die sich nur durch höhere Kosten pro Abschluss auffangen lässt. Unternehmen sind deswegen gut beraten auf Agenturen zurückzugreifen, für die die Synchronisation des Keyword Advertisings mit anderen Kanälen im Vordergrund steht, um ein möglichst homogenes Erscheinungsbild eines Unternehmens und dessen Brands abzuliefern.

Markus Schindler, Head of Sales & Marketing bei Hurra Communications:
Gerade im derzeitigen Marktumfeld stellen viele Unternehmen zweifelhafte Marketingausgaben in Frage und bevorzugen wirtschaftliche Kampagnen mit nachweisbaren, messbaren Erfolgen bzw. Ergebnissen. SEM als performanceorientierte Möglichkeit mit weiterem Wachstumspotenzial profitiert zunehmend von diesem Trend. Derzeit reduzieren zahlreiche Unternehmen Ihre SEM-Budgets im Zuge der Finanzkrise,was sich partiell auch in sinkenden CPCs bemerkbar macht. Für offensivere Unternehmen bietet sich hier eine hervorragende Einstiegschance, um den eigenen Marktanteil kostengünstig zu steigern und auszubauen.
Die Frage nach der Rolle von SEM im Marketingmix eines Unternehmens lässt sich sicher nicht pauschal beantworten, sondern ist abhängig von Branche und strategischer Ausrichtung bzw. vom finanziellen Back-round des jeweiligen Unternehmens. Generell lässt sich jedoch sagen, dass der SEM-Bereich eine zunehmende Rolle im Marketingmix spielen sollte, insbesondere bei Unternehmen, die diesen Bereich in der Vergangenheit völlig vernachlässigt haben.
Für Unternehmen, die sehr viel Geld in klassische Kommunikation (TV, Print, etc.) stecken, ist es zudem wichtig, die im Searchbereich aufschlagenden Nachfragen potenzieller Kunden abzufangen und nicht weiterhin ungenutzt verfallen zu lassen. Insbesondere klassische „Old-Economy-Unternehmen“, zum Beispiel aus dem Bereich Automotive, FMCG, Healthcare, B2B, etc. werden SEM jetzt für sich entdecken und ein höheres Augenmerk darauf legen.