Was halten Sie vom OMD-Zwist?

Wolfgang Bscheid, Geschäftsführer Mediascale
"Das ist größtmögliche Dummheit."

Oliver Busch, Geschäftsführer Adpepper Media
"Ich höre im Markt den Wunsch nach einer stärkeren Integration der Disziplinen. Die Kunden wollen mehr Dienstleistungen aus einer Hand. Eine Zersplitterung würde dem völlig zuwider laufen."

Christian Paavo Spieker, Vorstand OneAdvertising
"Die Messe sollte so bleiben, wie sie war. War nicht zu toppen. Kein Mensch will eine Trennung. Ich hoffe, die OMD 2008 wird jetzt nicht Opfer eines Kleinkrieges. Vielleicht sinken wenigsten die Preise, dann hätten wir wenigestens Etwas davon. Düsseldorf müsste ja jetzt mit günstigen Zwei-Jahres-Angeboten kommen."

Isabell Wagner, Managing Director Germany bei Bigmouthmedia
"Die OMD war insbesondere in den letzten Jahren das Branchentreffen, bei dem alle Disziplinen des Online-Marketings abgedeckt wurden und bei dem sich alle entsprechenden Kunden, Vermarkter und Agenturen getroffen haben. Und nach der Zeit, in denen es quasi um das Überleben der Messe ging, waren die vergangenen Jahre mit diesem Konzept ja äußerst erfolgreich und haben gezeigt, wie positiv sich die ganze Online-Branche entwickelt hat. Die Messe in auch wie immer gearteteter Form aufzuteilen, macht daher aus meiner Sicht absolut keinen Sinn. Wenn es zu einer Aufteilung kommen sollte, wäre das nicht gut für die Branche insgesamt und schon gar nicht für die Besucher der Messe."

Matthias Ehrlich, Vorstand United Internet Media
"Düsseldorf war eine schöne Geschichte und viele erinnern sich daran, wie die Branche in den Krisenjahren 2001/2002 ums Lagerfeuer gerückt ist. Der Wechsel fällt daher nicht leicht. Am Ende hat aber das bessere Konzept überzeugt. Die gesamte Branche hat mit dem, was das Team aus Köln präsentiert hat, die stärkeren Zukunftsoptionen. Und wir wollen nie wieder in eine Situation kommen, in der wir eine Messe veranstalten, die uns formal nicht wirklich gehört. Deswegen haben wir die Rechte am Namen für den Verband gesichert."

Christian Bennefeld, Geschäftsführer Etracker
"Mich ärgert dieses Politikum, das hier passiert, dass die Messe zum Nachteil aller - also der Aussteller und der Fachbesucher - aufgesplittet wird. Die OMD ist die bislang erfolgreichste Messe, an der wir je teilgenommen haben. Den Plan, eine neue OMD - oder wie immer sie dann heißen wird - zu gründen, halte ich für keine gute Idee. Das Publikum erwartet eine allumfassende Messe, die das gesamte Themenspektrum des Onlinemarketing abdeckt. Und wo ich mich heute an einem Tag kompakt informieren kann, brauche ich künftig zwei Arbeitstage an unterschiedlichen Orten. Auf die Aussteller kommen doppelte Kosten zu, wenn sie auf beiden Veranstaltungen ausstellen. Dennoch können wir es uns nicht erlauben, nur auf einer der beiden Messen präsent zu sein. Wir werden wohl auf beiden Messen auftreten und uns künftig daran orientieren, wo die Kunden sind. Danach machen wir eine Kosten-Nutzen-Rechnung. Das Publikum wird vermutlich dahin tendieren, wo die meisten Aussteller sind. Ich ärgere mich richtig, dass die Gremien es nicht hinbekommen, eine gemeinsame Messe zu veranstalten."

Markus Hövener, Geschäftsführer Bloofusion Germany
"Gibt es Platz für zwei Online-Marketing-Messen in Deutschland? Diese Frage hat das Ausscheiden der Ad Tech in Hamburg ja eigentlich schon beantwortet. Die Messe war sowohl terminlich als auch räumlich eine attraktive Alternative zur OMD und wurde dennoch nicht angenommen. Auch der Versuch, die Themen Performance-Marketing und Display-Werbung auf zwei Messen zu verteilen, ist gescheitert. Aus meiner Sicht gibt es auch keine Trennung zwischen diesen beiden Feldern. Unsere Kunden betreiben meist beide Marketingformen."