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Galeria-Karstadt-Kaufhof
Sonstiges 28.06.2019
Sonstiges 28.06.2019

Nach Ansicht von Verdi Galeria Karstadt Kaufhof: Weitere 1.000 Stellen bedroht

Galeria Karstadt Kaufhof
Galeria Karstadt Kaufhof

Laut Verdi sind bei Galeria Karstadt Kaufhof neben den bereits angekündigten 1.600 Stellen weitere 1.000 Arbeitsplätze bei Kaufhof-Logistik bedroht. Im Zuge der Fusion von Karstadt und Kaufhof sei die Zukunft von vier der fünf großen Kaufhof-Logistikstandorte ungewiss.

Beim Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof droht nach Einschätzung der Gewerkschaft Verdi ein weiterer Personalabbau. Neben den bereits angekündigten Stellenstreichungen in der Verwaltung und den Filialen seien auch mehr als 1.000 der rund 1.600 Arbeitsplätze bei der Kaufhof-Logistik bedroht, sagte der Verdi-Bundesfachgruppenleiter Einzelhandel, Orhan Akman, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Im Zuge der Fusion von Karstadt und Kaufhof sei die Zukunft von vier der fünf großen Kaufhof-Logistikstandorte ungewiss. Zuvor hatte die "Wirtschaftswoche" darüber berichtet.

Worst-Case-Szenario

Bei Karstadt selbst war von einem Worst-Case-Szenario die Rede. Das Unternehmen betonte: "Karstadt und Galeria Kaufhof bauen momentan das Drittkundengeschäft im Bereich Logistik aus. Das bedeutet, dass die Logistik ihre Expertise und Dienstleistung zukünftig auch anderen Unternehmen am Markt anbietet. Durch den Erfolg dieses strategischen Schrittes soll ein Abbau von Stellen reduziert werden."

Bereits im vergangenen Jahr hatte Karstadt die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit dem Logistikdienstleister Fiege angekündigt, das seine Dienstleistungen auch anderen Unternehmen anbieten soll.

Im Januar hatte Karstadt angekündigt, im Zuge der Kaufhaus-Fusion insgesamt rund 2.600 Vollzeitstellen abbauen zu wollen, davon 1.600 in den Filialen. In seinem derzeitigen Zustand sei der Kaufhof "langfristig nicht überlebensfähig", sagte Konzernchef Stephan Fanderl damals.

Gründe für die Fusion

Der Zusammenschluss der beiden Warenhausketten ist aus der Not geboren. Kaufhof und Karstadt machte seit Jahren der Siegeszug von Billiganbietern wie Primark und Online-Händlern wie Amazon oder Zalando zu schaffen, aber auch die Konkurrenz der großen Einkaufszentren. Besonders kritisch war die Situation bei Kaufhof.

Im November 2018 wurde die Fusion von Karstadt und Kaufhof vom Bundeskartellamt offiziell bestätigt. Unter dem Dach der neuen Holding sind nicht nur die deutschen Kaufhof- und Karstadt-Filialen vereint, sondern auch die Karstadt-Sporthäuser, die europäischen Filialen der Outlet-Kette Saks Off 5th, die Galeria-Inno-Kaufhäuser in Belgien, die erst kürzlich gegründeten Hudson's-Bay-Warenhäuser in den Niederlanden sowie eine Reihe von Internet-Anbietern.

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