
Das Amsterdamer Portal @Leisure, das Ferienimmobilien vermittelt, hat einen neuen Eigentümer: Axel Springer übernimmt 51 Prozent der Anteile. Und NetDoktor.de kauft die Community med1 komplett.
Besitzerwechsel in der Welt der Online-Portale: Axel Springer erwirbt mit 51 Prozent der Anteile die Mehrheit an @Leisure, das 1980 gegründet wurde und Ferienimmobilien im Web vermittelt. Zu den Diensten, die das Amsterdamer Unternehmen mit seinen rund 190 Mitarbeitern betreibt, gehören unter anderem Belvilla und Casamundo. Der Vollzug des Deals steht noch unter dem Vorbehalt einer kartellrechtlichen Genehmigung. Die restlichen 49 Prozent behalten weiterhin die bisherigen Anteilseigner.
"@Leisure ist ein hochprofitables Unternehmen, das wir partnerschaftlich weiterentwickeln wollen und das eine hervorragende Ergänzung unserer digitalen Rubrikenangebote darstellt", begründet Andreas Wiele, Vorstand Vermarktungs- und Rubrikenangebote der Axel Springer SE, die Übernahme. "Im Reisebereich und bei der Vermittlung von Ferienimmobilien sehen wir großes Potenzial für Kooperationen mit anderen Aktivitäten von Axel Springer."
Zu den bisherigen Angeboten in diesem Segment, die zur Berliner Mediengruppe gehören, zählen unter anderem Travelbook.de und flug.idealo.de sowie vacances. In der ersten Jahreshälfte 2014 erzielte der Bereich Rubrikenangebote von Axel Springer, in den auch @Leisure eingegliedert werden soll, ein Umsatzwachstum von 15,0 Prozent auf 226,6 Millionen Euro.
Während sich Axel Springer im Online-Reisemarkt verstärkt, baut ein anderes Verlagshaus seine Aktivitäten im Gesundheitssegment aus: NetDoktor.de, eine Tochter der Internet-Beteiligungsholding Holtzbrinck Digital, übernimmt die Gesundheits-Community med1 zu 100 Prozent. Die Online-Plattform zum Thema Gesundheit und Medizin veröffentlicht täglich tausende neuer beiträge in mehr als 50 Unterforen. Die Übernahme erfolgt zum 1. Dezember 2014.
Für Medienhäuser wird der E-Commerce immer mehr zum attraktiven Betätigungsfeld. Denn Webshops und Online-Marktplätze lassen die Digitalerlöse steigen - und schaffen dadurch Unabhängigkeit von Werbeumsätzen.