
Laut Insolvenzverwalter Lucas Flöther gibt es bei Unister Anzeichen für eine Insolvenzverschleppung. Das Internetunternehmen sei möglicherweise schon lange vor der Anmeldung der Insolvenz im vorigen Sommer pleite gewesen.
Das Leipziger Internet-Unternehmen Unister ist möglicherweise schon lange vor der Anmeldung der Insolvenz im vorigen Sommer pleite gewesen. Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass Unister schon länger zahlungsunfähig gewesen sei, sagte Insolvenzverwalter Lucas Flöther. Derzeit sammele er dafür gerichtsfeste Beweise. Sobald diese vorlägen, werde es erste Anfechtungen geben. Unter Umständen könnten Gelder zurückgeholt werden.
Die Unister-Holding hatte am 17. Juli einen Insolvenzantrag gestellt. Drei Tage zuvor war der Gründer des Leipziger Internetunternehmens, Thomas Wagner, bei einem Flugzeugabsturz in Slowenien ums Leben gekommen. Der 38-Jährige war auf der Rückreise aus Venedig, wo er auf der Suche nach einem Kredit für sein klammes Unternehmen einem Millionenbetrug aufgesessen ist.
Unter dem Dach von Unister befanden sich rund 40 Internetunternehmen, darunter die Reiseportale Fluege.de und Ab-in-den-Urlaub.de. Einige von ihnen haben bereits einen neuen Besitzer gefunden. Die Travel-Sparte von Unister ist seit 1. April offiziell unter neuer Führung. Ende Dezember ist bekannt geworden, dass der Investor Rockaway Capital aus Prag die Travel-Sparte von Unister übernimmt.