Die United-Internet-Tochter 1&1 kauft die DSL-Sparte von freenet. Für einen Kaufpreis von zirka 123 Millionen Euro gewinnt 1&1 damit 700.000 DSL- und Komplettverträge hinzu. Zudem will freenet künftig im Vertrieb von DSL-Produkten bevorzugt mit 1&1 zusammenarbeiten.
Bis Jahresende sollen die freenet-DSL-Kunden in den Bestand von 1&1 übergehen. Vom Kaufpreis werden rund 70 Millionen Euro in bar gezahlt, der Rest in Form von 4.583.500 United-Internet-Aktien. Der Großteil des Kaufpreises wird nach Abschluss der Kundenmigration fällig. Kunden, die von verbundenen Unternehmen oder von Großhandelspartnern von freenet betreut werden, bleiben bei freenet.
Zugleich trafen freenet und 1&1 eine Vereinbarung über eine präferierte Zusammenarbeit im Vertrieb von DSL-Produkten. Der Vertrag läuft mindestens bis zum Jahr 2014. freenet erhält für die Neukundengewinnung neben den marktüblichen DSL-Provisionen eine Prämie in Höhe von bis zu 6.551.000 United-Internet-Aktien. Diese wird in vier Tranchen, jeweils nach dem Erreichen der definierten Vertriebsziele fällig.
United-Internet-Chef Ralph Dommermuth will durch diese Kooperation in den nächsten fünf Jahren rund eine halbe Million neuer DSL-Kunden gewinnen. Im Jahr 2008 gehörte zwar das DSL-Geschäft bei United Internet zu den Bereichen mit Umsatzplus, aber die Unternehmensziele konnten dort nur zum Teil erreicht werden. Bei freenet sank die Zahl der DSL-Kunden im ersten Quartal 2009 gegenüber dem Vorjahr um 280.000 auf nur noch 910.000. Vor einem Jahr hatte der Konzern noch 1,19 Millionen Breitbandkunden.
Die Übernahme bedarf noch der behördlichen Genehmigung durch das Bundeskartellamt.
