
Die Kartellbehörden haben die Übernahme von Real durch den Immobilieninvestor Redos genehmigt. Ein Großteil der Filialen wird unter Wettbewerbern aufgeteilt. Einige Geschäfte sowie der Online Shop real.de werden von Redos zusammen mit Metro weiterbetreiben.
Der Real-Mutterkonzern Metro befindet sich seit einigen Monaten in exklusiven Übernahme-Verhandlungen der Supermarktkette Real mit dem Immobilieninvestor Redos. Nun haben die Kartellbehörden der Akquisition zugestimmt.
Dementsprechend haben auch seit Monaten rund 34.000 Real-Beschäftigten in 277 Märkten um ihre Zukunft gebangt. Diese soll nun für einen Großteil sicherstellt sein. "Nur" 40 Filialen sollen geschlossen werden. Einen Teil der Real-Filialen und den Online Shop real.de will Redos zusammen mit Metro selbst weiterbetreiben. Die restlichen Geschäfte werden zwischen verschiedenen Wettbewerbern aufgeteilt werden. Gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung sagte Metro-Chef Olaf Koch: "Das Konzept sieht vor, dass ein nennenswerter Anteil von Standorten an Wettbewerber übergeht".
Ursprünglich sollten die Übernahme-Verhandlungen bis September abgeschlossen sein. Grund für die Verzögerungen war unter anderem der zähe Prozess um den geplanten Verkauf einzelner Real-Filialen. Im Detail ging es um die Übernahme von Mitarbeitern und damit einhergehenden tariflichen Verpflichtungen. Die Mitarbeiter der abgetretenen Filialen sollen aber nun laut Koch beim Verkauf übernommen werden - und zwar zu ihren aktuellen Vertragsbedingungen.
Einigung über exklusive Gespräche
Metro und Redos hatten sich Anfang Mai auf exklusive Gespräche über einen Kauf von Real verständigt. Die Vereinbarung sieht vor, dass Real an ein von Redos geführtes Konsortium veräußert wird. Metro bleibt damit am operativen Geschäft von Real mit 24,9 Prozent beteiligt.
Im Juli hatten sich auch der Immobilieninvestor X+Bricks sowie das Private-Equity-Haus SCP Group zusammengetan und sich die Unterstützung von Kaufland gesichert, um Real als Ganzes zu kaufen. Damals sagte aber eine Metro-Sprecherin bereits, dass das Redos-Angebot wirtschaftlich das attraktivste sei und "zudem im Hinblick auf die Fusionskontrolle die höchste Umsetzungswahrscheinlichkeit" biete.
Auch eine Zerschlagung der Supermarktkette stand zeitweise im Raum. Denn es gab einige Investoren, die keine Interesse daran gehabt hätten, die Real-Geschäfte und den Webshop real.de weiter zu betreiben. Für die Mitarbeiter hätte dies dramatische Folgen gehabt.