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Mann blickt auf einen Kopf mit einer Lupe
Sonstiges 21.05.2015
Sonstiges 21.05.2015

Tipps für Online-Händler Retargeting ohne zu nerven

Fotolia/Jakub Jirsak
Fotolia/Jakub Jirsak

Traffic generieren war gestern, eine größere Herausforderung ist es heute den Traffic zu halten und in Conversions zu verwandeln. Eine Lösung dabei ist Retargeting. So kann es funktionieren.

Neben den technischen Aspekten in der Umsetzung von Retargeting-Maßnahmen, sind es insbesondere die designspezifischen Details, die einen Wiedererkennungswert beim User schaffen, meint Ve Interactive, Anbieter einer Plattform für Conversion Optimierung. So erkennt der User anhand des Logos und der Farbgestaltung schnell, um welchen Brand es sich handelt. Bekannte Beispiele sind hier das typische Magenta-Rot oder die drei weißen Streifen.

Neben der Einhaltung der CI- und CD-Richtlinien, ist außerdem die Positionierung des Banners entscheidend für die Aufmerksamkeit des Users. Allgemein gilt es hier, Werbemittel "above the fold" auszuliefern, also im sichtbaren Bereich einer Webseite. Umso größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, vom User wahrgenommen zu werden und diesen zurück zum Webshop zu lenken.

1. Frequency Capping: Ähnlich der Werbeunterbrechungen im Fernsehen können Werbebanner auf den Surfseiten im Internet schnell nerven und dazu führen, dass User im schlechtesten Fall den Werbenden meiden. Daher sollte die Basis effizienter Bannerschaltung eine qualitative Analyse des Nutzerverhaltens sein. Frequency Capping reguliert die Häufigkeit der Werbeeinblendung für Nutzer, im Idealfall getreu dem Ansatz: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Bis zu fünfmal täglich über drei Tage gilt als Faustregel für den Rhythmus der Werbeausspielung.

2. User-Markierung: Um Retargeting zielspezifisch auszuspielen, ist die User-Markierung via Cookie-Setzung eine gängige Praxis. Jedoch sollten die Cookies erst ab den Produktdetail-Seiten gesetzt werden und nicht bereits auf der Landing Page. So können im Falle eines Abbruchs konkrete Produkte, basierend auf den vorher angesehenen Artikeln, in den Bannern dargestellt werden. Auf diese Weise werden zielgerichtet Usergruppen erreicht und die Kaufwahrscheinlichkeit ist vergleichsweise hoch. Die Zielgruppe des Online-Händlers wird so spezifiziert. Zudem werden dadurch die Ausgaben für Mediabudgets begrenzt und Streuungen minimiert.

3. De-Markierungen: Beim Retargeting konzentriert man sich häufig nur auf die Ausspielung von Bannern, so dass nach erfolgreichem Zurückholen des Users oft vergessen wird, ihn auch wieder zu de-markieren. Der Kunde bekommt dann weiterhin - trotz Kauf - beispielsweise die Fußballschuhe auf sämtlichen Websiten angezeigt. Der zuvor positive Eindruck des Webshops beim Kunden kann so ganz schnell ins Gegenteil umschlagen und bewirken, dass der Käufer diesen Webshop künftig meiden wird. Daher sollten bei Retargeting-Maßnahmen unbedingt die Zeitpunkte des De-Markierens festgelegt werden.

4. Strategisches Retargeting: Eine Erweiterung der Methode des Markierens und De-Markierens von Usern stellt das strategische Retargeting beziehungsweise komplexe Retargeting-Kampagnen dar. Hat der Kunde beispielsweise die Fußballschuhe gekauft, bietet es sich an, ihm anschließend passende Produkte wie Stulpen oder zugehörige Sportbekleidung vorzuschlagen. Hierbei sollte definitiv das Frequency Capping beachtet werden, um den Kunden nicht mit Werbebannern zu verfolgen, sondern ihm positiv in Erinnerung zu bleiben.

5. Verknappung: Die ansprechende Gestaltung, Formulierung und Platzierung des Call-to-Action spielt im Retargeting ebenfalls eine wichtige Rolle, denn hierüber kehrt der Kunde zurück zum Shop und entscheidet sich für den Kauf. Mit zeitlich begrenzten Sales- oder Rabatt-Aktionen erreicht man darüberhinaus weitere Aufmerksamkeit. Der Nutzer wird zu einer schnellen Entscheidung animiert. Auch die Visualisierung der Preisersparnis durch Darstellung von "Vorher-Nachher-Preisen" direkt im Banner sowie ein Call-to-Action wie "Jetzt kaufen" sind hier sehr effektiv.

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