
Samsung Galaxy S9 und S9+
Samsung Galaxy S9 und S9+
Mit dem Galaxy S9 und dem S9+ hat Samsung in Barcelona seine neuen Smartphone-Flaggschiffe vorgestellt. Nach der Display-Revolution im Vorjahr fallen diesmal die Neuerungen aber bescheidener aus.
Evolution statt Revolution scheint bei der Entwicklung der neuen Samsung-Flaggschiffe das Motto gewesen zu sein: Nachdem der Marktführer 2017 mit dem Mega-Display der Modelle Galaxy S8 und S8+ Aufsehen erregte, wurden die in Barcelona auf dem Mobile World Congress gezeigten Nachfolger eher optimiert.
Das Gehäuse beider Modelle besteht aus gehärtetem Glas und ist gemäß IP68 vor Staub und Wasser geschützt. Das besondere Kennzeichen sind wieder die beeindruckenden über die Seiten gebogenen Super-Amoled-Displays mit QHD-Auflösung (2.960 x 1.440), die auch oben und unten extrem schmale Ränder haben.
Beim S9 liegt die Diagonale wie gehabt bei 5,8 Zoll, beim Plus-Modell sind es 6,2 Zoll. Als Prozessor kommt im neuen Modell in den Europa-Varianten der offenbar sehr leistungsstarke hauseigene Exynos 9810 mit acht Kernen zum Einsatz, die mit vier Mal 2,9 und vier Mal 1,9 Ghz takten. Der Arbeitsspeicher umfasst 4 GB beim S9 und 6 GB beim S9+. Der interne Speicher von 64 GB kann per MicroSD-Slot um 400 GB erweitert werden.
Eine Doppelkamera kommt nur im größeren Plus-Modell zum Einsatz. Hier gibt es zwei Linsen mit jeweils 12 Megapixel, wobei eine als Teleobjektiv dient. Im S9 ist nur eine 12-Megapixel-Linse vorhanden. Bei beiden Varianten wird eine variable Blende mit f/1.5 und f/2.4 verwendet, was auch bei schwierigen Lichtverhältnissen für gute Ausleuchtung und optimale Adaption sorgt.
Außerdem sind Zeitlupenaufnahmen mit bis zu 960 Frames in der Sekunde möglich. Die Frontkamera löst bei beiden Smartphones mit 8 Megapixeln auf, zudem ist die Blende mit f/1.7 ebenfalls üppig dimensioniert.
Guter Eindruck im ersten Hands-on
Beim ersten Ausprobieren machte die Hauptkamera einen erstklassigen Eindruck, was die Fotoqualität betrifft. Ein nettes Feature ist auch die Augmented Reality Software, die Selfies in Emojis verwandelt - mit dem Gesicht des Nutzers.
Mit Hilfe des Spezialisten AKG wurden zudem die Stereo-Lautsprecher optimiert, beim Hands-on klangen diese sehr gut. Als Sicherheitsmerkmale gibt es eine Gesichtserkennung kombiniert mit einem Iris-Scan sowie einen im Vergleich zum Vorgänger besser positionierten Fingerabdruckscanner unterhalb der rückwärtigen Kamera. Der Akku, der im QI-Standard drahtlos geladen werden kann, hat im S9 eine Kapazität von 3.000 mAh, im Plus-Modell sind es 3.500 mAh.
Die S9-Modelle sollen bereits am 16. März erscheinen. Das S9 soll 849 Euro kosten, das S9+ gibt es für 949 Euro mit 64 GB und 1.049 Euro mit 256 GB. In Deutschland sind die Farben Schwarz, Blau und Violett lieferbar.
Kein Ende der Smartphone-Ära
Laut Gartner führte Samsung 2017 den Markt der Smartphones mit einem Anteil von 20,9 Prozent deutlich an, gefolgt von Apple mit 14 Prozent und Huawei mit 9,8 Prozent Marktanteil. Auf dem vierten und fünften Platz folgen jüngere Firmen wie Oppo und Vivo aus China.
Vor allem, um in wichtigen, sich gerade entwickelnden Märkten wie Indien oder Brasilien die eigene Weltmarkt-Position zu festigen, haben die führenden Hersteller - außer Apple - in der Regel auch hochwertige Mittelklasse-Geräte im Portfolio. In diesem Bereich ist allerdings die Konkurrenz aus China am stärksten, und es wird für die Anbieter zunehmend schwieriger, sich im Umfeld der Android-Plattform noch entsprechend von der Konkurrenz zu differenzieren. Um so wichtiger bleibt es für die etablierten Hersteller, mit Oberklasse-Smartphones zu punkten.
Zum Start des des MWC waren unterdessen auch erste Abgesänge des Smartphones als allgegenwärtiger Begleiter zu vernehmen. Schon bald würden die mobilen Geräte nach und nach von smarteren Anwendungen, etwa von Datenbrillen ersetzt, schätzte Telekom-Managerin Claudia Nemat. Doch die führenden Hersteller überraschen mit immer intelligenteren Funktionen, neuen Kommunikations-Möglichkeiten und ausgefeilter Kameratechnik.
Ein Ende der Smartphone-Ära sieht DJ Koh, Mobile-Chef von Samsung, noch lange nicht in Sicht. So manche technologische Revolutionen wie die der Dampflok sei zunächst nicht erwartet worden. Heute würden neue Technologien wie erweiterte Realität, immer größere Rechenpower, der Mobilfunkstandard 5G sowie das Internet der Dinge aber schon die nächsten Umbrüche einläuten. "Und das Smartphone ist das einzige Gerät, das immer dabei ist."