
Der Multichannelversender Otto will existierende Marken nicht sang- und klanglos untergehen lassen, sondern sucht stattdessen nach neuen Geschäftsmodellen. Jetzt feiert der im Sommer eingestellte Onlineshop discount24 als Preisvergleichsseite ein Revival.
Mit dem neuen Geschäftsmodell wird discount24 nicht mehr auf eigene Rechnung mit Waren handeln, sondern lässt sich stattdessen von kooperierenden Onlineshops für die Leads bezahlen. Dazu sollen die Produkte aus hunderten Onlineshops gelistet sein. Nutzer sollen darüber die Waren nicht nur zum günstigsten Preis erhalten, sondern auch von einer unabhängigen Produktberatung profitieren. Ein Produktfinder in der linken Spalte soll Nutzern passende Produktvorschläge unterbreiten. Damit tritt Otto in Konkurrenz zu Platzhirschen wie billiger.de, ciao oder Googles Produktsuche. Der Konzern hofft mit der Fortführung der Marke auch die Nutzer halten zu können. Dazu gehört auch die Nutzung der Facebook-Seite. Auf der Fanpage tummeln sich knapp 1.500 Fans.
Auch intern hat sich einiges geändert, so wurde das Tochterunternehmen, welches das Shoppingportal bislang betrieben hat, dicht gemacht. discount24 wird nun unter dem Dach der Otto-Tochter shopping24 geführt. Das Unternehmen betreibt unter dem gleichen Namen bereits eine Onlineshopping-Mall, die die Angebote verschiedener Shops versammelt. Ebenfalls zum Portfolio des Unternehmens gehören die Social-Shopping-Plattform smatch.com und die Special-Interest-Portale fashion24 und living24.
Das Geschäftsmodell Onlineshop hatte die Otto Group im Sommer 2010 beerdigt, weil das inzwischen zehn Jahre alte Portal die Renditeerwartungen nicht mehr erfüllt hat. Ebenfalls eingestellt wird der erst 2009 gestartete Onlinemodeshop Yalook. Auch diese Marke will Otto in Zukunft wieder verwenden. Wofür ist bislang jedoch noch unklar.