
Was der Internet Explorer und Windows im klassischen Internet sind, könnte Android im mobilen Web werden: die größte Zielscheibe für Hacker. Der russische Anbieter von Anti-Virensoftware Kaspersky Labs hat die Schadprogramme für mobile Endgeräte zwischen August 2009 und Dezember 2010 genauer unter die Lupe genommen und fand 46 neue Schädlingsfamilien.
Davon gab es insgesamt 549 Varianten, die sich im mobilen Internet und über mobile Datendienste verbreiteten. Gab es bisher vor allem Trojaner, die sich per SMS verbreiteten, so fand das Sicherheitsunternehmen 2010 den ersten Trojaner, der auf verschiedenen Plattformen agiert. Gemeinsam ist den meisten dieser Schadprogramme die Funktion: Sie installieren sich auf dem Smartphone und wählen dort internationale, kostenpflichtige Rufnummern.
iPhone ist nicht immun
Speziell auf Kunden einer holländischen Bank zugeschnitten ist ein iPhone-Wurm. Er wurde im Rahmen einer Phishing-Attacke eingesetzt, um an die Zugangsdaten der Nutzer zu kommen. Auch Nokias System Symbian war von Angriffen betroffen. Ein spezieller Trojaner wurde eingesetzt, um die SMS-Authentifizierung für Onlinebanking-Kunden zu umgehen. Aufgrund der schnell anwachsenden Zahl von Android-Smartphones auf dem Markt, prognostiziert Kaspersky Labs eine rasch steigende Zahl von Schadsoftware für das Google-Betriebssystem.
Ein neue Zielgruppe von Angriffen zeichnet sich nach Meinung des Virenexperten Denis Maslennikov bereits ab: "Man sollte die Tablet-PCs beim Thema mobile Malware nicht außer Acht lassen. Da man mit diesen leichter Dokumente bearbeiten, besser Filme ansehen und dabei genau so bequem wie mit Smartphones ins Internet gehen kann, werden Tablets bei Nutzern immer beliebter." Die komplette Analyse kann auf der Kaspersky-Seite Viruslist.com nachgelesen werden. Zu einer ähnlichen Einschätzung kam im Februar der Anti-Viren-Softwareanbieter McAfee.