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EU-Razzia wegen Internetgeschäften
Sonstiges 11.07.2013
Sonstiges 11.07.2013

EU-Razzia wegen Internetgeschäften Auch die Telekom im Visier

Auch die Deutsche Telekom ist betroffen: Kartellhüter der EU haben in mehreren Ländern die Büros von Telekommunikationsfirmen durchsucht. Die EU-Kommission verdächtigt die Unternehmen, ihre Marktmacht im Internetgeschäft zu missbrauchen.

Wegen des Verdachts auf Missbrauch der Marktmacht im Internetgeschäft ermittelt die EU-Kommission gegen mehrere europäische Telekommunikationsfirmen. Auch die Deutsche Telekom gehört zu den betroffenen Unternehmen, wie ein Telekomsprecher bestätigte. "Die Deutsche Telekom ist über die erneuten Untersuchungen im Bereich von Internetverkehr sehr verwundert", so der Sprecher. Bisherige Vorwürfe hatten sich als unbegründet erwiesen.

Bereits am Dienstag wurden die Büros mehrerer Unternehmen untersucht. Nach Berichten der französischen Zeitung "Le Figaro" sollen neben der Deutschen Telekom auch die O2-Mutter Telefónica aus Spanien und Orange aus Frankreich betroffen sein. Internetanbieter spielten eine entscheidende Rolle, damit Verbraucher unabhängig vom Ort Zugang zum Internet haben, betonte die EU-Kommission in ihrer Mitteilung. Die unangekündigten Untersuchungen seien ein erster Schritt um wettbewerbswidrige Praktiken aufzudecken, sagten aber bislang nichts über die tatsächliche Schuld der Unternehmen aus.

Ursache der Ermittlungen ist vermutlich ein Konkurrenzkampf zwischen amerikanischen und europäischen Firmen, mit dem sich in Deutschland und Frankreich bereits die Behörden beschäftigt hatten. In dem Streit geht es um die Frage, auf welchem Weg Daten wie die von Youtube-Videos oder Suchanfragen zum Endverbraucher gelangen. So fordert etwa die US-Firma Cogent, dass europäische Netzbetreiber wie die Telekom das Netz auf eigene Kosten ausbauen, da ihr sonst Wettbewerbsnachteile entstünden. Der US-Anbieter trug sein Anliegen auch bei der EU-Wettbewerbskommission vor. Es spreche "viel dafür, dass auch die Razzien am Dienstag durch die Beschwerde ausgelöst wurden", schreibt Spiegel.de.

Auch der Internetriese Google musste sich schon den Forderungen der EU-Wettbewerbshüter beugen. Die Suchmaschine muss Links zu Konkurrenzangeboten demnach prominenter anzeigen und Links zu eigenen Angeboten deutlicher als solche kennzeichnen.

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