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Was Smartphone-Apps der NSA verraten
Sonstiges 28.01.2014
Sonstiges 28.01.2014

Überwachung mobiler Anwendungen Was Smartphone-Apps der NSA verraten

Der US-amerikanische und britische Geheimdienst schnüffeln beliebte Smartphone- und Tablet-Apps wie Angry Birds und Google Maps aus. So kommen sie an eine Menge Daten der Nutzer. Dabei werden sogar "paranoide Schlümpfe" eingesetzt.

Wenn Sie auf Ihrem Smartphone oder Tablet mal wieder Angry Birds spielen, dann haben nicht nur Sie Spaß - auch die Geheimdienste: Zeitungsberichten zufolge greifen der US-amerikanische Geheimdienst NSA und der britische Geheimdienst GCHQ über beliebte Apps persönliche Daten ab. Wie die New York Times und der Guardian berichten, nutzen die beiden Geheimdienste dabei vor allem die beliebten Apps Angry Birds und Google Maps.

Aber auch andere Apps sind betroffen, zum Beispiel für soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter, LinkedIn und Flickr. Die beiden Zeitungen berufen sich dabei auf Unterlagen von Edward Snowden. So sollen die Geheimdienste ohne viel Aufwand an zahlreiche Informationen über den Besitzer des Android- oder iOS-Geräts kommen, zum Beispiel dessen Aufenthaltsort, das Alter und die Kontakte.

Je nach App erfahren NSA und GCHQ aber auch viele weitere Informationen über den Nutzer eines Android-Gerätes, iPhones oder iPads. Dazu gehören unter anderem, ob jemand Single ist oder verheiratet, den Bildungsstand, die Zahl der Kinder, aber auch brisante Details wie sexuelle Vorlieben.

Die Geheimdienste sollen eine Datenbank aller weltweiten Mobilfunkmasten pflegen. So müssen die Dienste nur auslesen, welche Nummer der Mobilfunkmast hat, an dem ein Gerät angemeldet ist - und schon kennt man dessen Standort, auch wenn auf dem Gerät das GPS abgeschaltet ist. Nicht bekannt ist, in welchem Ausmaß die Geheimdienste solche Daten von Smartphones und Tablet-PCs sammeln. So weiß man nicht, ob diese Daten routinemäßig gespeichert und ausgewertet werden und wie viele Anwender betroffen sind.

Schlumpfige Schnüffler

Wie der Guardian berichtet, hat der britische Geheimdienst GCHQ seine Schnüffel-Tools für Smartphones nach Schlümpfen benannt: "Nosey Smurf" (neugieriger Schlumpf) belauscht das Mikrofon, "Tracker Smurf" (Fährtensucher- Schlumpf) ortet Geräte, "Dreamy Smurf" (verträumter Schlumpf) schaltet eigentlich ausgeschaltete Geräte aus Ferne ein, "Paranoid Smurf" (paranoider Schlumpf) heißt ein Tool, das Spyware auf dem Gerät versteckt.

Um möglichst viele Daten über Verdächtige zu generieren, nutzt die NSA sogar Google-Dateien. Einem Bericht der "Washington Post" zufolge verwendet der US-Geheimdienst Cookies des Suchmaschinenkonzerns, um auf Rechnern von Internet-Nutzern Spähsoftware zu installieren.

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