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Sonstiges 05.12.2013
Sonstiges 05.12.2013

Interview mit meinestadt.de und nur10.de "Wir wollen keine Schnäppchenjäger"

Das nur10.de-Team: Sebastian Drees, Andrey Esaulov, Fabian Maternowski und Peter Pletsch (v.li.)

Das nur10.de-Team: Sebastian Drees, Andrey Esaulov, Fabian Maternowski und Peter Pletsch (v.li.)

"Mobile First" ist das Motto des Regionalportals meinestadt.de, das im Oktober 2012 von Axel Springer Digital Classifieds übernommen wurde. Passend dazu ging jetzt das erste Spin-off des Unternehmens - die App nur10.de - an den Start. INTERNET WORLD Business sprach mit Georg Konjovic, Vorstandsvorsitzender von meinestadt.de, und Sebastian Drees, Mitgründer von nur10.de, über das Modell, mögliche Konkurrenten und Trends im Mobile Couponing.

Im November 2013 ging die App nur10.de an den Start. Die Anwendung, die vom Regionalportal meinestadt.de ins Leben gerufen wurde, bietet lokalen Händlern und Dienstleistern die Möglichkeit, Smartphone-Nutzern in ihrer Umgebung Angebote im Wert von zehn Euro zu präsentieren. Georg Konjovic, Vorstandsvorsitzender von meinestadt.de, und Sebastian Drees, Mitgründer von nur10.de, erklären, was hinter dem Konzept steckt.

Was kam es zur Gründung von nur10.de?

Sebastian Drees: Durch unsere Arbeit bei meinestadt.de kennen wir uns in den Themen regionales Advertising und Mobile sehr gut aus. User suchen nach Angeboten in ihrem unmittelbaren Umfeld. Händler und Dienstleister möchten wiederum in den Suchergebnissen auftauchen. Immer mehr Suchanfragen stammen dabei von mobilen Endgeräten. Vor diesem Hintergrund haben wir den Markt sondiert und eine Lücke für eine lokale Angebots-App erkannt.

Georg Konjovic: Sebastian und Peter (Anmerkung: Peter Pletsch, zweiter Gründer) haben mir ihre Business Idee vorgestellt und wir haben sie intern evaluiert. Wir sind im lokalen Business zu Hause und haben großes Potenzial für die App erkannt. Bis jetzt war Mobile Couponing kein Thema für den lokalen Handel. Mit nur10.de ändert sich das. Deswegen hat meinestadt.de die Entwicklung unterstützt und Inhouse-Ressourcen zur Verfügung gestellt.

Was will Ihre neue App bewirken, was sind die Ziele?

Konjovic: Digitales Marketing ist in Deutschland im regionalen Bereich unterentwickelt. Das möchte meinestadt.de ändern. Mit nur10.de erleichtern wir dem lokalen Handel den Einstieg ins Mobile Couponing. Darin sehen wir ein enormes Marktpotential. In Deutschland gibt es viele kleine und mittelständische Unternehmen, die über eher geringe Marketingbudgets verfügen und die mit Couponing bisher kaum beziehungsweise schlechte Erfahrungen gemacht haben. Genau hier kommt nur10.de ins Spiel: meinestadt.de kann diese kleinen Budgets gewinnbringend - weil hyperlokal - einsetzen.

Wie sieht Ihr Finanzierungsmodell genau aus?

Konjovic: meinestadt.de dient als Inkubator für nur10.de, der die finanziellen Mittel und das Know-how zur Verfügung stellt.

Welche Vorteile bieten Sie Werbungtreibenden?

Drees: Wir bieten Mobile Werbung, die Kunden direkt in den Laden bringt. Es gibt kein Abo, keine Mindestumsätze und keine Laufzeiten. Wir sprechen Kunden im Moment eines bestimmten Bedürfnisses an und möchten Händler neue nachhaltige Kunden vermitteln, die keine Schnäppchenjäger sind. Der Händler  kann sein Angebot online selbst verwalten und hat somit die volle Kontrolle. Die Gestaltung der Angebote ist völlig frei. Es gibt nur den  fixen Preis von 10 Euro, die direkt in die Kasse der Anbieter landen. Der Händler kann seine Aktionen genau auswerten. Bisher konnten wir schon über 120 inhabergeführte Anbieter aus Köln und den verschiedensten Dienstleistungsbranchen gewinnen.

"Je einfacher das Angebot, desto besser die Resonanz"

Ein ähnliches Modell ist das des amerikanischen Internetdienstes fiverr.com. Ein Versuch, dieses Angebot in Deutschland zu starten, ist gescheitert. Warum glauben Sie, wird sich Ihr Modell hierzulande durchsetzen?

Konjovic: Das fiverr.com-Modell war nicht für Händler konzipiert - nur10.de ist genau dafür gedacht. Mit nur10.de bieten wir lokalen Händlern eine einfache Online-Marketing Möglichkeit. Über diese App bekommen sie Zugang zu neuen Kunden. Bis dato sind wir allein auf weiter Flur: Es gibt im Bereich hyperlokales Couponing keinen Wettbewerber, der sich bisher behaupten konnte.

Drees: Bei nur10.de arbeiten wir mit inhabergeführten Anbietern und Filialisten zusammen. Im Fokus stehen Dienstleistungen, Gastroangebote und Dinge des täglichen Bedarfs. Mit der App finden sich die lokalen Dienstleister und Händler leicht zurecht. Wir können ihnen zudem einen konkreten Mehrwert bieten.

Was unterscheidet Sie konkret von Wettbewerbern wie dem großen Konkurrenten Groupon?

Drees: Nur10.de ist die erste Angebots-App, die auf einem fixen Preis basiert. Mit der App bieten wir Händlern die Möglichkeit, tolle Angebote zu machen. Rabatte und damit Margenverluste stehen dabei nicht im Vordergrund. Wir wollen mit nur10.de keine Schnäppchenjäger erreichen, sondern Smartphone-Nutzer, die in ihrer Umgebung gerne mal was Neues ausprobieren wollen. 10-Euro-Angebote sind dafür ein guter Anreiz. Das macht nur10.de für User und Händler gleichermaßen interessant.

Wie schätzen Sie grundsätzlich den Markt des lokalen Mobile Couponing ein? Wo liegen die Trends, wo wird es hingehen?

Konjovic: Der Trend geht weg von reiner Rabattkommunikation, hin zu konkreten Angeboten, die den Nutzern einen echten Mehrwert und Hilfe im Alltag bieten. Für Händler gilt sicher: je einfacher das Angebot, desto besser die Resonanz. Durchsetzen werden sich smarte Konzepte, die den Bedürfnissen der Anbieter und User gerecht werden.

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