
Digitale Inhalte in einem E-Kiosk gebündelt anzubieten, liegt derzeit im Trend. Nach Axel Springer, Bertelsmann und Yahoo bietet jetzt auch die Telekom eine eigene Vertriebsplattform an.
Der Bonner Konzern hat in Kooperation mit Verlagen PlacePage entwickelt. Über die Plattform sollen sich künftig digitale Zeitungen, Magazine und Bücher per PC, Tablet-PC oder Smartphone kaufen, bezahlen und jederzeit auf verschiedenen Endgeräten lesen lassen. Der Konzern möchte auf diese Weise in den Vertrieb digitaler Inhalte einsteigen sowie seine Bezahlservices einbringen.
"Mit PagePlace bringen wir den klassischen Zeitschriftenkiosk ins digitale Zeitalter", sagt Ed Kozel, Vorstand Technologie und Innovation der Deutschen Telekom. "Wir stellen eine hersteller- und verlagsunabhängige Plattform, mischen uns aber nicht in die Kundenbeziehungen unserer Partner ein."
Nutzer finden ihre gekauften Inhalte in ihrem persönlichen Bücherregal und führen damit die wachsende Onlinebibliothek immer bei sich. Ob der User etwas im Text markiert oder ein Lesezeichen ins Buch setzt, all das wird automatisch über alle Endgeräte hinweg synchronisiert.
PagePlace startet als Vorabversion mit einem Webshop und Desktop-Client auf Windows sowie mit Inhalten für iPhone, iPod touch und iPad. Ab April 2011 soll die Nutzung zusätzlich auf den ersten Android-Geräten sowie auf Mac OS möglich sein. Weitere Endgeräte folgen. Innerhalb der nächsten 90 Tage werden auch so genannte In-App-Verkäufe umgesetzt.
Axel Springer bietet seine Vertriebsplattform für Digitalausgaben iKiosk, die speziell für das iPad entwickelt wurde, seit dem Herbst auch im stationären Internet an. Im vergangenen Jahr haben die Medienmarken des Konzerns mehr als 15 Bezahlangebote gestartet, die über 800.000 Mal heruntergeladen wurden. Bertelsmann hat Anfang Oktober 2010 zusammen mit den Verlagen Gruner + Jahr, dem Zeit Verlag, der Verlagsgruppe Handelsblatt, IDG, Jahr Top Special Verlag, Computec und der Neue Mediengesellschaft Ulm den Onlinekiosk Pubbles an den Start gebracht.
In den USA hat Yahoo seinen Kiosk im Februar eröffnet und Google verhandelt mit großen US-Verlagen über den Aufbau eines digitalen Kiosks für Tablet-PCs und andere mobile Endgeräte, die auf dem Betriebssystem Android laufen.