
Der Axel Springer Verlag bietet als erster deutscher Verlag ein Kombiprodukt aus iPad und einem Zwei-Jahres-Abo für die Bild-App. Damit will der Konzern die Verbreitung seiner digitalen Inhalte stärken.
Andere Verlage scheuen sich, ein solches Paket anzubieten, um die Zusammenarbeit mit Apple nicht zu gefährden. In der vergangenen Woche hatte es geheißen, der Computerkonzern habe deutschen Verlagen verboten, den Tablet-PC in einem Paket mit Abos zu vertreiben. Branchenexperten hatten vermutet, dass Apple plant, ein ähnliches Paket in Eigenregie auf den Markt zu bringen.
"Wir halten die Bündelung von Tablets mit Abonnements für ein sehr vielversprechendes Geschäftsmodell und sind zuversichtlich, dass sich vernünftige Lösungen im Sinne aller Beteiligten finden lassen", teilte Axel-Springer-Sprecherin Tanja Schlinck gegenüber internetworld.de mit. Man freue sich, den Kunden ein attraktives Angebot machen zu können.
Die Distribution der Anwendung läuft weiter über den App Store, bei dem der Kunde über einen Code den Gutschein für das Bild-Abo einlösen kann, den er mit beim iPad-Kauf erhält.
Das Gerät in der Version mit 16 GB plus App kostet 24,90 Euro pro Monat bei einer Laufzeit von zwei Jahren. Sollte Springer mit seinem Vorstoß erfolgreich sein, könnte dies der Auftakt zu ähnlichen Angeboten von Konkurrenzverlagen sein.
Die erste iPad-Ausgabe der Bild-Zeitung erschien erst vor zwei Wochen. Die Texte stammen aus der gedruckten Ausgabe, wurden aber für die App um Videos, Animationen und zahlreiche spielerische Effekte ergänzt. Der Preis liegt mit 0,79 Euro über dem der Zeitung, die 0,60 Euro kostet. Für die Umsetzung der Nachrichten-App hat Bild ein eigenes Produktionstool entwickelt, das Technologien aus der Gamingbranche einsetzt.
Die Markteinführung wird mit einer Kampagne in Print, Online und dem Fernsehen begleitet, mit der Jung von Matt/Alster beauftragt wurde. Zudem wurde ein virales Video mit dem Komiker Olli Dittrich und Bild-Chefredakteur Kai Diekmann produziert. Exklusiver Werbepartner auf der neuen App ist bis 31. Dezember 2010 Volkswagen.
Wird sich das Kombimodell aus E-Paper plus Lesegerät durchsetzen?