Bevor Apple sie aus dem App Store entfernt hat, brachte die Anwendung von Wikileaks 5840 US-Dollar ein, von denen 4443 US-Dollar an das Enthüllungsportal gehen. Sprecher Julian Assange denkt in größeren Summen: Er möchte eine Million Pfund für seine Memoiren.
Das berichtet Igor Barinov von Hint Solutions, dessen Firma die Anwendung entwickelt hat.Von den Einnahmen aus den 4443 Downloads geht jeweils ein US-Dollar an das Portal. Interessanterweise wurde die App am häufigsten in Deutschland gekauft, nämlich über 1.100 Mal, auf Platz zwei folgen die USA mit mehr als 600 Downloads, auf drei die Niederlande.
Die Anwendung war vom 17. bis 21. Dezember 2010 im App Store verfügbar und wurde dann von Apple entfernt. Der Grund war ein Verstoß gegen die Richtlinien: Apps, die zum Spendensammeln gedacht sind, müssen kostenlos sein.
Zuerst hatten Sympathisanten vermutet, der Computerkonzern haben die App aus politischen Gründen vom Netz genommen. Nach dem Drängen des US-Senators Joe Lieberman hatte Amazon bereits Anfang Dezember das Hosting der Seiten beendet. Die Geschäftsbeziehungen eingefroren haben auch viele Finanzdienstleister, darunter die Bank of Amerika, Mastercard und Visa. Auch der Zahlungsdienst Paypal hatte das Konto gesperrt und damit den Zugang des Portals zu eingehenden Spenden unterbunden. Fans des Portals reagierten darauf mit Cyberattacken.
Julian Assange, der Sprecher des Enthüllungsportals, will unterdessen für seine Autobiografie bis zu eine Million Pfund (1,17 Millionen Euro) kassieren. Das Geld sei nötig, um die Internetplattform am Laufen zu halten und um sich selbst gegen Vorwürfe aus Schweden zu verteidigen, sagte er: "Ich will dieses Buch nicht schreiben, aber ich muss."
Die norwegische Zeitung Aftenposten berichtet, durch ein Leck innerhalb Wikileaks selbst Zugang zu Dokumenten bekommen zu haben. Das Blatt publizierte der taz zufolge bislang auf der Enthüllungsseite nicht veröffentlichte Dokumente der US-Botschaft in Oslo. Erik Almlid: "Wir haben nicht dafür bezahlt, wir haben Zugang ohne Bedingungen und wir bestimmen damit selbst, was wir publizieren und wie genau wir die Dokumente behandeln."