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Sonstiges 02.06.2008
Sonstiges 02.06.2008

Kathrin Brunner

Mit In2Movies gescheitert: Kathrin Brunner

Mit In2Movies gescheitert: Kathrin Brunner

Video-on-Demand im Internet ist offenbar noch nicht zwingend ein ökonomischer Selbstläufer. In2Movies-Chefin Kathrin Brunner spürt dies gerade am eigenen Leib, denn am 11. Juni stellt ihr Internet-Videoportal den Betrieb ein.

Wenn Gurus weiße Bärte haben, dann ist Dr. Kathrin Brunner die berühmte Ausnahme. Die 37-Jährige ist in Deutschland seit Jahren die gefragte Ansprechpartnerin, wenn es um Video-on-Demand und die erfolgreiche Vermarktung dieses Konzeptes geht. Senior Manager Content Cooperation bei T-Online und General Manager Movie bei Kirch New Media sind berufliche Stationen in Brunners Werdegang. Außerdem ist sie Vorsitzende der Fachgruppe E-Content/E-Services im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW). Als Kathrin Brunner 2006 die Geschäftsführung von In2Movies übernahm, erschien das wie eine sichere Bank: Schließlich stecken hinter diesem Joint Venture mit der Warner Entertainment Group und der Bertelsmann-Vertriebstochter Arvato Mobile einige der größten Medien-Konzerne der Welt. Und Kathrin Brunner hatte - so glaubt sie jedenfalls - den Trick rausgefunden, der DVD-Sammler zum Umsteigen auf das Internet bewegt: Download-to-own. Während man bei anderen Video-Portalen für das einmalige Anschauen eines Filmes zahlt, kann man bei In2Movies den heruntergeladenen Film behalten und so oft anschauen wie man mag.

Der entscheidende Erfolgsfaktor war Download-to-own dann aber doch nicht - weshalb der Dienst ab 11. Juni eingestellt wird. Offenbar gibt es nicht genügend Filmfreaks, die sich Blockbuster auf dem PC-Schirm angucken wollen, und die Beschränkung des Repertoires auf das Warner-Angebot hat dem Service bestimmt auch nicht unbedingt weitergeholfen. Arvato Mobile will die für In2Movies entwickelte Technik als White-Label-Lösung weiterhin anbieten. Und Kathrin Brunner? Sie bleibt am Telefon verbindlich im Ton, aber hart in der Sache: "Ich führe In2Movies im Auftrag der beiden Gesellschafter Warner und Arvato. Und die Gesellschafter haben beschlossen, die Kommunikation selbst zu übernehmen."

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