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Sonstiges 22.04.2013
Sonstiges 22.04.2013

Urabstimmung bei Amazon in Bad Hersfeld beginnt Die Zeichen stehen auf Streik

Bad Hersfeld wills wissen: Die Gewerkschaft Verdi hat die rund 3.300 Mitarbeiter im größten Amazon-Logistikzentrum am heutigen Montag zu einer Urabstimmung aufgerufen. Da die Geschäftsführung von Amazon den Tarifvertrag in einem Gespräch mit der Verdi-Tarifkommission zuletzt erneut abgelehnt hatte, wird jetzt ein Arbeitskampf erwartet.

Nicht nur bei Lufthansa, auch bei Amazon ist der heutige Montag zum Streik-Tag ernannt worden. Rund 3.300 Mitarbeiter in Logistikzentrum in Bad Hersfeld, dem größten deutschen Warenlager des Internethändlers, sind von der Gewerkschaft Verdi dazu aufgefordert, in einer Urabstimmung über eine weitere potentielle Arbeitsniederlegung zu entscheiden. Bereits Anfang April hatten hunderte Mitarbeiter in einem ersten Arbeitskampf bessere Arbeitsbedingungen und eine höhere Bezahlung gefordert.

Wie Bernhard Schiederig, der Landesfachbereichsleiter Handel und Tarifverantwortlicher der Gewerkschaft mitteilte, habe die Geschäftsführung von Amazon den Tarifvertrag in einem Gespräch mit der Verdi-Tarifkommission zuletzt erneut abgelehnt. Nun stünden die Zeichen auf Streik. "Wir wollen uns bei unseren Mitgliedern rückversichern, ob die Streikbereitschaft vorhanden ist", so Schiederig. Mit einem Ergebnis der Abstimmung rechnet Verdi Anfang Mai. Auch am Standort Leipzig gab es bereits eine Urabstimmung, hier sprachen sich 97 Prozent der Anwesenden für eine Arbeitsniederlegung aus.

Verdi fordert für die Amazon-Beschäftigten tarifliche Arbeitsbedingungen auf dem Niveau der Einzel- und Versandhandelsbranche. "Mit Tarif wäre der monatliche Verdienst für die größte Beschäftigungsgruppe der Kommissionierer und Packer 120 Euro höher", erklärt die Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke vor. Amazon orientiert sich an der Bezahlung der Logistikbranche. Bei der Auseinandersetzung geht es nicht nur um den Stundenlohn, sondern auch um Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie Zuschläge für Sonntags- und Nachtarbeit, berichtet wiwo.de.

Verdi hatte bereits am 5. April 2013 angekündigt, dass die Beschäftigten in Bad Hersfeld für höhere Löhne streiken könnten: Die Gewerkschaft gehe davon aus, "dass Amazon stur bleiben wird und nicht verhandeln will", hieß es damals.

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