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Sonstiges 13.11.2013
Sonstiges 13.11.2013

Worauf E-Commerce-Betreiber achten müssen Zehn Fehler beim Hosten von Online-Shops

Viele Unternehmen lassen ihre Shops daher über spezialisierte Provider betreiben, die nicht nur über die benötigten Ressourcen verfügen, sondern auch über das sehr spezifische Know-how, um beispielsweise anspruchsvolle Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. Doch auch beim Betreiben kann ein Einzelhändler Fehler machen - Fehler, für die er gegenüber seinen Kunden verantwortlich ist. IT-Sourcing-Spezialist Easynet gibt Tipps, worauf Händler bei der Auswahl des Providers achten müssen.

1. Keine Skalierbarkeit bei Spitzenbelastungen

Bei Marketingaktivitäten und saisonalem Geschäft steigt die Zahl der User und der Transaktionen, und damit auch die Last auf der E-Commerce-Plattform beachtlich. Der Provider muss hier eine flexible und dynamische Ressourcen-Nutzung durch Private oder Public Clouds sicherstellen.

2. Keine Hochverfügbarkeit aller Infrastrukturkomponenten

Bei Ausfall einer, nicht hochverfügbar ausgelegten, Komponente kann eine gesamte E-Commerce-Plattform zum Stillstand kommen. Der Provider muss ein Lösungsdesign mit einer durchgängig hochverfügbaren Infrastruktur erstellen.

3. Rechenzentren nicht in Deutschland oder in der EU

Auch Online-Shops brauchen Gesetzeskonformität. Der Schutz personenbezogener Daten gemäß EU-Richtlinie ist durch zertifizierte Rechenzentren, die in Deutschland oder der EU stehen, sicherzustellen. Rechenzentren von US-Unternehmen auch in Europa erfüllen diese Anforderungen grundsätzlich nicht.

4. Fehlende oder nicht eingehaltene Prozesse im Bereich Service Operation

Sind beim Einzelhändler oder beim Hoster keine Service-Operation-Prozesse definiert oder etabliert, fallen technische Probleme zu spät oder gar nicht auf. Der Dienstleister muss Event-, Incident- und Problem-Management-Prozesse, idealerweise in Anlehnung an ITIL, nachweisen und den Einzelhändler als Kunden in seine Prozesse integrieren können.

5. Security nicht als Prozess etabliert

Viele Shops legen den Security-Fokus nur auf Server und Betriebssysteme und berücksichtigen die Sicherheit der Web-Applikation nur unzureichend. Angriffe durch Cross Site Scripting oder SQL-Injection fallen daher oftmals nicht auf. Der Provider kann hier einen Web-Application-Firewall-Service mit entsprechendem Auswertungs- und Reporting-Service zur Verfügung stellen und in die Prozesse integrieren.

6. Keine Backup- und Disaster-Recovery-Prozesse etabliert

Oft wird in E-Commerce-Lösungen der Disaster-Recovery-Prozess nicht wirklich bis zum Ende durchgespielt; schlägt dann im Ernstfall das Disaster-Recovery fehl, ist der Shop offline und verursacht kurzfristig enorme Schäden. Der Provider muss daher nicht nur ein hochverfügbares und performantes Backup-System bereitstellen, sondern auch zertifizierte Spezialisten, die sich um die Erstellung von Disaster-Recovery-Szenarien kümmern.

7. Kein Business Process Management aus Sicht der Käufer im Online-Shop

Häufig werden die Standard-Wege der Nutzer durch den Online-Shop nicht beobachtet und automatisiert getestet, so dass sich wiederholende Probleme an kritischen Stellen nicht auffallen. Die Folge sind Bugs und schlechte Performance – beziehungsweise Prozess-Abbrüche seitens der Nutzer. Es müssen daher sehr gute Monitoring Features wie HP-BAC-Lösungen für das Business Process Monitoring vorgesehen werden.

8. Fehlendes oder nicht angemessenes Monitoring

Oft werden die Verfügbarkeiten oder Antwortzeiten von einzelnen Komponenten nicht ausreichend gemessen. Dies ist aber die Voraussetzung für eine langfristige Sicherstellung von Performance und Verfügbarkeit. Der Provider muss daher ITIL-V3-Prozesse und redundantes Monitoring zusichern.

9. Zu geringe Gesamtperformance der E-Commerce-Anwendung

Zu lange Ladezeiten von Shop-Seiten führen zu schlechtem Google-Ranking (SEO) und höheren Keyword-Preisen. Der Provider sollte hier eine Private Customer Cloud mit dedizierten Komponenten anbieten sowie das Lösungsdesign auf höchste Performance und für besten Datendurchsatz optimieren.

10. Keine Exit-Strategie definiert

Geschäftsbeziehungen sind nicht (immer) für die Ewigkeit angelegt. Einzelhändler sollten daher berücksichtigen, dass die Geschäftsbeziehung zu ihrem Shop-Provider einmal enden kann. Für diesen Fall müssen schon von Anfang an Vereinbarungen für die Übergabe von Daten und anderen geschäftlichen Informationen getroffen werden. Ein verantwortungsvoller Provider wird dies in seinen SLAs transparent kommunizieren.

Komplexe Online-Shops mit vielen Artikeln und Warengruppen erfordern vor allem eine schlanke, schnelle und zuverlässige Suchlösung. Denn nur ein Produkt, das der Kunde findet, ist ein Produkt, das der Kunde auch kaufen kann. Daniel Pötzinger, Entwicklungsleiter bei der Wiesbadener Agentur AOE Media, nennt die Top-3-Missverständisse rund um die Shop-Suche.

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