
Sony Music versucht seit Jahren, die rückläufigen CD-Verkäufe mit Musik zum Herunterladen zu kompensieren. Das gelingt in Deutschland jedoch nicht. Die Nutzer sind hierzulande viel träger als beispielsweise in den USA.
"Rund 80 Prozent des Umsatzes kommen durch CD und DVD", erklärt der Deutschland-Chef von Sony Music Edgar Berger gegenüber dem Handelsblatt. Der Markt gehe aber jährlich um drei bis fünf Prozent zurück. Der Internethandel kann diesen Verlust jedoch nicht ausgleichen. In den USA läge dagegen der Onlineanteil bei rund 50 Prozent.
Sony Music ist davon genauso betroffen wie die meisten Wettbewerber. Allerdings sei das Geschäft im vergangenen Jahr sehr gut verlaufen. "Wir liegen deutlich über Plan", bestätigt der Manager. Das Ergebnis werde auf dem Vorjahresniveau liegen. Konkrete Zahlen nennt er jedoch nicht.
Die Sony-Zahlen passen nicht so recht mit den Zahlen des Branchenverbands Bitkom zusammen. So stellte der Bitkom bei einer Analyse des Musikdownloadmarktes für das Jahr 2010 fest, dass sich der Umsatz mit heruntergeladenen Musikstücken und Alben mehr als verdreifacht hat. Attraktive Preismodelle und schnelle Internetanbindungen hätten für einen quantitativen Anstieg von rund 24 Prozent gesorgt. Demnach hätten es die Deutschen auf 69 Millionen Downloads gebracht und dafür 151 Millionen Euro ausgegeben. Angesichts der Erlöse von jährlich rund 400 Millionen Euro, die alleine Sony Music verbucht, fällt der Onlineanteil jedoch recht klein aus.