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Sonstiges 06.03.2013
Sonstiges 06.03.2013

Umsatz mit Big Data wächst Der wichtigste Rohstoff der digitalen Welt

Big Data ist eine neue Technologie, die trotz ihres enormen Potenzials gerade in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt: Nur rund 15 Prozent der Bundesbürger kennen den Begriff und seine Bedeutung. Das zeigt eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Bundesverbandes Bitkom.

Daten spielen in der Wirtschaft und bei der Bewältigung großer gesellschaftlicher Herausforderungen eine immer wichtigere Rolle. Bei der gleichermaßen sicheren wie sinnvollen Nutzung des explosionsartig wachsenden Datenaufkommens hilft Big Data, eine neue Technologie, mit der große, unzusammenhängende Datenmengen in Echtzeit analysiert werden können. "In Deutschland steckt Big-Data noch in den Kinderschuhen", sagt Michael Kleinemeier, Mitglied des Bitkom-Präsidiums am Rande der Hightech-Messe CeBIT. "Die gute Nachricht ist: Big Data hat ein enormes Wachstumspotential, gerade in Deutschland." 

So wächst der deutsche Big-Data-Markt in diesem Jahr auf rund 651 Millionen Euro - eine Steigerung um 85 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2012 wurden mit entsprechender Hard- und Software sowie Services 351 Millionen Euro umgesetzt. Das gab der Hightech-Verband Bitkom auf Basis von Berechnungen der Experton Group bekannt. Bis 2016 soll der Umsatz in Deutschland mit Big Data auf rund 1,7 Milliarden Euro wachsen. Das entspricht einem jährlichen Plus von 48 Prozent. 

Die Nachfrage nach Big-Data-Lösungen wächst auch deswegen so stark, weil Unternehmen umfassende Vorteile durch deren Einsatz erwarten, wie eine Befragung der Experton Group ergab. So gehen 38 Prozent davon aus, besser über das Informations- und Konsumverhalten ihrer Kunden aufgeklärt zu werden, um somit Angebote genauer auf deren Bedürfnisse abstimmen zu können. Ebenfalls 38 Prozent erhoffen sich durch den Einsatz von Big Data ihr Zielpublikum genauer zu erreichen. Auch bei der Optimierung von Logistikprozessen soll Big Data helfen. 37 Prozent der befragten Unternehmen erwarten hierbei Kostensenkungen. 

Trotz der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Relevanz von Big Data kennen nur 15 Prozent der Bundesbürger den Begriff und seine Bedeutung. 22 Prozent haben zwar schon einmal von Big Data gehört, wissen aber nicht, wofür es steht. Jedem Zweiten (53 Prozent) ist Big Data völlig unbekannt, wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Bitkom ergab. Jeder vierte Bundesbürger ist zudem überzeugt, dass die Verarbeitung und Analyse großer Datenmengen ihm keinen persönlichen Vorteil bringt.   

Aus dem Nutzen von Big Data und dem Schutz individueller Informationen entsteht auch beim Datenschutz ein ganz neues Spannungsverhältnis. "Die Balance zwischen dem Schutz persönlicher Daten und dem gesamtgesellschaftlichen Nutzen muss nun gefunden werden", so Kleinemeier. Dabei könnten neue Technologien helfen: Durch Anonymisierung und Pseudonymisierung persönlicher Daten sowie ein Maximum an technischer und organisatorischer Sicherheit vor unberechtigten Zugriffen ließe sich die informationelle Selbstbestimmung weitestgehend zuverlässig schützen. 

Für die Angaben zur Bekanntheit und Bedeutung von Big Data wurden 1.008 Bundesbürger ab 14 Jahren vom Meinungsforschungsinstitut Aris im Auftrag des Bitkom befragt.

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