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Sonstiges 21.09.2012
Sonstiges 21.09.2012

K5-Konferenz 2012 Wachstumsperspektiven für den Online-Handel

Wachstum, Online-Strategien und neue Trends beim Sockensortieren - das waren die beherrschenden Themen bei der zweiten K5-Konferenz, zu der E-Commerce-Experte Jochen Krisch die Branche am 20. September und 21. September nach München eingeladen hatte. Die Händler folgten zahlreich.

Die K5 sei keine Präsentationsveranstaltung, vielmehr gehe es darum, den Austausch der Teilnehmer untereinander zu fördern, stellte Krisch gleich zu Beginn klar. Dennoch bot der erste Tag eine ganze Reihe interessanter Vorträge. Das Kernthema: Wie können Händler ihr Wachstum gestalten? 

Den Anfang machte Mark Kirschner, Vice CMO des japanischen Shootingstars Rakuten. In seiner Keynote sprach er über die E-Commerce-Strategie des Unternehmens, das sich zum Ziel gesetzt hat, weltweit die Nummer eins unter den Internetmarktplätzen zu werden. Die meisten Marktplätze seien produktbasiert, ohne eine Beziehung zum Kunden, sagte Kirschner.

Rakuten hingegen stelle die Händler mit ihren Shops in den Mittelpunkt. Beim Einkaufen sei es immer schon um Kommunikation, Beziehungen und Entdeckungen gegangen, nur habe der Online-Handel das nicht übernommen - die meisten Onlineshops seien wie unpersönliche Verkaufsautomaten aufgebaut. Ein großer Fehler, meint Kirschner, denn die junge Generation der "Millenials" habe inzwischen andere Ansprüche an den E-Commerce. Kirschner nennt es "Marketplace 3.0": Das persönliche Kundenerlebnis, Interaktion, Shopping als Entertainment.

Als ein Beispiel nennt er den rasanten Aufstieg des sozialen Bildernetzwerks Pinterest, in das auch Rakuten investiert. Pinterest eigne sich mit seinen visuellen Reizen bestens für den Social Commerce, im Schnitt würden Pinterest-Nutzer doppelt so viel kaufen wie Facebook- und Twitter-User. "E-Commerce ist immer noch neu, es gibt immer noch viel Platz zur Innovation", gab Kirschner den Zuhörern mit auf den Weg. 

Johannes Schellner, Leiter der "ACTA-Studie" vom Allensbach Institut, stellte aktuelle Entwicklungen aus der Welt des E-Commerce vor. Die Zahl der Online-Käufer wachse weiter, insbesondere der Kreis der Vielbesteller.  Auch der Mobile-Commerce verbreite sich rasant, dabei bestehe die größte Zielgruppe aus einer Avantgarde männlicher Technikfreaks unter 40 Jahren. Eine weitere Erkenntnis: Bewertungen und Kommentare anderer Nutzer beeinflussen zunehmend die Kaufentscheidungen.

Interessant sei, dass nur ein kleiner Kreis von Nutzern Kommentare abgibt, damit jedoch einen enormen Einfluss ausübt: Lediglich 20 Prozent der Internetnutzer geben demnach überhaupt Kommentare ab, nur ein Prozent regelmäßig. Umgekehrt geben aber zwei Drittel der Internetnutzer an, aufgrund von Nutzerkommentaren Produkte gekauft oder nicht gekauft zu haben. 

Konkret wurde es in der daran anschließenden Keynote von René Köhler, dem Gründer und Geschäftsführer des Multishop E-Commerce-Unternehmens Internetstores. Ziel bei der Wachstumsstrategie seines Unternehmens sei es, die Auftritte stärker als bisher nach Zielgruppen auszudifferenzieren. Dabei wolle man sich auf die Kategorien Bike und Outdoor auf internationaler Basis mit den Marken Bikester und Campz fokussieren. Zudem werde gerade ein internationales Team in Berlin aufgebaut, das sich um die Bereiche Country Management, Marketing und Kundenbetreuung kümmern soll.

Um bei der sportiven Szene eine größere Glaubwürdigkeit zu erlangen, sei es wichtig auf internationalen Events und in Special Interest Magazinen vertreten zu sein. Auch das Thema Kundenzufriedenheit spiele eine große Rolle: "Der Kunde braucht lange, bis er sich entscheidet, aber wenn er sich entschieden hat muss alles ganz schnell gehen", berichtete Köhler aus seiner Erfahrung. Um das zu gewährleisten, wolle man Fünf Millionen Euro in den Ausbau der Logistik investieren.

Für Erheiterung sorgten die Ausführungen von Samy Liechti, der überzeugt ist, "dass die Menschheit für höheres bestimmt ist, als Socken zu sortieren". Der Gründer des Socken-Abos Blacksocks stellte die erste Socke mit RFID-Technologie vor. Die "Smarter Socks" verfügen über einen Kommunikationsknopf mit eindeutiger ID. Per Funktechnologie und mit Hilfe einer iPhone-App soll dem lästigen Sockensuchen ein Ende bereitet werden.

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