Die digitalen Entwicklungen im Modehandel machen auch vor der Umkleidekabine nicht halt. Die Anprobe könnte in Zukunft durch virtuelle Elemente ergänzt werden, prognostizieren die Forscher der Studie "Future Store 3.0". Der Kunde wird die Umkleidekabine künftig auch nach seinen Vorstellungen gestalten können.
Die Anprobe wie man sie bisher kennt, wird es nicht mehr geben - so erscheint es zumindest. Dass die virtuelle Anprobe in Form von Augmented Reality Anwendungen die reale Anprobe im Fashion Store zukünftig ersetzt, wird von allen drei Branchenkategorien (Discount, Mittelfeld und Premium), welche für die Studie "Future Store 3.0" befragt wurden, abgelehnt. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass sich die virtuelle Anprobe zumindest ergänzend zur realen Anprobe etablieren wird. Denn sowohl für den Premium- als auch für den Mittelfeld-Bereich gibt es keine eindeutige Experteneinschätzung. Lediglich für den Discount-Bereich ist dies kein realistisches Zukunftsszenario (46 Prozent der Befragten halten sie für gering bis sehr gering, 18 Prozent glauben, sie werde nie realisiert).
Intelligente Spiegelkonzeptionen werden zum festen Bestandteil des Fashion-Stores. Sie ermöglichen dem Kunden unterschiedliche Interaktionsmöglichkeiten mittels gestenbasierter Steuerung, Barcodescanner oder Touchscreen. Dargestellt werden können zum Beispiel verschiedene Farbvarianten, ergänzende Kleidungsstücke und Produktinformationen. Im Discount-Segment sind diese Spiegelkonzeptionen nicht denkbar, werden sie von 66 Prozent der Experten als gering bis sehr gering bzw. als „wird nie realisiert“ beurteilt. Innovativ präsentieren sich die Branchenkategorien Mittelfeld und Premium mit Zustimmungsraten von 59 Prozent und 60 Prozent (hoch bis sehr hoch). Für beide Kategorien hält im Schnitt jeder zehnte Experte eine Realisierung für möglich, allerdings erst nach 2020.