
Zwölf Millionen private Smartphone-Nutzer in Deutschland schaffen ein rasant wachsendes Marktpotenzial für Mobile-Marketing und -Handel. Jeder zweite mobile Internetnutzer informiert sich unterwegs über Produkte und Dienstleistungen, die wenigsten kaufen jedoch übers Handy ein. Das liegt in erster Linie an fehlenden Angeboten.
Ein Smartphone hat fast jeder fünfte Erwachsene in Deutschland (18 Prozent). Jeder Zweite von ihnen nutzt es, um Informationen im Netz zu recherchieren. Mehr als jeder vierte nimmt es sogar gezielt mit, um beim Einkaufen Preise online zu vergleichen. Aber erst 28 Prozent der privaten Smartphone-Nutzer mit ihrem Gerät auch bereits mobil Produkte oder Dienstleistungen gekauft. Zu diesen Ergebnissen kommen Studien von Ipsos und TNS Infratest im Auftrag von Google Deutschland und dem Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW).
Was hält die Verbraucher vom mobilen Einkauf ab? Mehr als zwei Drittel ziehen Shopping am PC vor (69 Prozent), für 21 Prozent fühlt sich der M-Commerce "nicht sicher" an, zwölf Prozent ist er zu kompliziert und acht Prozent zu teuer.
Dafür gibt es gute Gründe - die Wünsche der Nutzer und die Realität des mobilen Web klaffen weit auseinander: Rund 60 Prozent aller privaten Smartphone-Nutzer in Deutschland erwarten mobil eine mit herkömmlichen Webseiten vergleichbare Nutzerfreundlichkeit. Nur ein Drittel (37 Prozent) der Top 500 im Onlinemarketing aktiven Unternehmen haben für Smartphones optimierte Webpräsenzen. Das liegt nicht an der Einstellung der Marketingentscheider: 58 Prozent von ihnen sehen im mobilen Geschäft einen Zukunftsmarkt für ihr Unternehmen.
M-Commerce bietet nur ein Drittel der Unternehmen an
Mobile Einkaufslösungen sind ähnlich rar, nur 33 Prozent der befragten Unternehmen betreiben diese. Als die größten Hürden nannten die Befragten den Mangel an personellen Ressourcen (46 Prozent) und Zeit (39 Prozent) sowie fehlende technologische Voraussetzungen (36 Prozent). Wenn Mobile-Marketing betrieben wird, dann meist isoliert. Jedes fünfte Unternehmen (20 Prozent) betreibt mobile Kampagnen derzeit noch gänzlich unabhängig von Werbeaktivitäten in anderen Kanälen.
Die Unternehmen, die ihre Webseite für die Smartphone-Nutzung optimiert haben, profitieren davon durch den Anstieg
- des mobilen Traffics (75 Prozent)
- der Bekanntheit von Produkten und Services (62 Prozent)
- des Traffics auf der normalen Webseite (51 Prozent)
- der Conversions auf der mobilen Seite (43 Prozent).
Befragt wurden 2.000 Konsumenten sowie 200 Marketing-Entscheider auf Unternehmensseite in Online- und Telefoninterviews. Die Ergebnisse sind repräsentativ für private Smartphone-Nutzer ab 18 Jahren sowie für die Top 500 Online-Webetreibenden in Deutschland.