Weihachten steht vor der Tür, aber bei Amazon stehen die Zeichen auf Streik: Die Gewerkschaft Verdi ruft erneut dazu auf, die Arbeit bei dem Versandhändler niederzulegen. Erstmals streiken auch Beschäftigte im bayerischen Graben.
Zum umsatzstarken Weihnachtsgeschäft verschärft Verdi den Druck auf : Die Gewerkschaft rief am Montag die Mitarbeiter in den Versandzentren in Bad Hersfeld, Leipzig und erstmals auch am Standort im bayerischen Graben zum Streik auf, meldet das . Dort machen rund 300 der 3.000 Beschäftigten mit Trillerpfeifen, Fahnen und Plakaten vor dem Eingang des Internet-Händlers auf sich aufmerksam.
Außerdem sollen mehrere amerikanische Gewerkschaften vor der Amazon-Firmenzentrale in Seattle eine Solidaritätsaktion ausrichten, bei der auch eine Streik-Delegation aus Deutschland anwesend sein wird. Am Dienstag ist eine weitere Protestaktion am Amazon-Standort in Werne geplant. Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger begründet die Proteste mit "niedrigen Löhnen, permanentem Leistungsdruck und befristeten Arbeitsverhältnissen" bei dem Versandhaus.
In dem Streit um einen Tarifvertrag nach den Bedingungen des Einzel- und Versandhandels werfen sich beide Parteien nun gegenseitig vor, das Weihnachtsfest zu verderben. Laut Amazon ruiniere die Gewerkschaft das umsatzträchtige Weihnachtsgeschäft - zu möglichen Verhandlungen ist der Händler aber nicht bereit. Amazons Logistikvorstand Dave Clark: "Warum sollen wir uns von jemandem zur Zusammenarbeit erpressen lassen, der damit droht, das Weihnachtsfest für Kinder zu ruinieren?" Verdi konterte, die Amazon-Mitarbeiter würden sich hingegen sorgen, ob sie überhaupt genügend Geld für Weihnachtsgeschenke hätten. Die Gewerkschaft will mit den Arbeitsniederlegungen weiter "Nadelstiche" setzen.
Schon Ende November hatte Verdi seine Mitglieder zum Streik in Leipzig und Bad Hersfeld aufgerufen.
