
Weil deutsche Kunden nur zögerlich Waren bei unbekannten Händlern bestellen, will das Online-Auktionshaus eBay jetzt für mehr Sicherheit sorgen. Ab Herbst soll ein neues Bezahlverfahren getestet werden, meldet das "Handelsblatt". Doch das wird nicht alle Handelspartner freuen.
Das Novum dabei: Das Geld, das die Kunden bezahlen, fließt zunächst zu eBay. Erst wenn der Händler den Versand der Ware an den Kunden bestätigt, wird ihm der Rechnungsbetrag ausbezahlt. Dieser Schutz gilt nicht nur beim hauseigenen Zahlungsmittel Paypal, sondern soll auch für weitere Zahlungsarten ausgedehnt werden. An den Details arbeitet das Online-Auktionshaus aktuell noch, wie eBay-Deutschland-Chef Stephan Zoll gegenüber dem "Handelsblatt" erklärte.
Auch wenn der spätere Geldeingang bei Händlern nicht unbedingt für Applaus sorgen wird - letztlich soll die Maßnahme gerade unbekannten Newcomern im E-Commerce unter die Arme greifen. Die haben nämlich einer eBay-eigenen Umfrage zufolge kaum eine Chance, Kunden zu gewinnen, da nur acht Prozent der deutschen Internet-Nutzer überhaupt bei ihnen unbekannten Anbietern online Waren oder Dienstleistungen ordern. Mit der Payment-Qualitätsoffensive will eBay bei den Kunden Vertrauen schaffen, unbekannteren Händlern mehr Umsatz bescheren und sich selbst neue Händlerzielgruppen erschließen.
Nach einem positiven Launch des neuen eBay-Bezahlsystems in Deutschland sei eine Ausdehnung auf andere Länder nicht ausgeschlossen, so Zoll.