
Eine globale Studie hat weltweit rund 16.000 Menschen aus 16 Märkten zu ihrem digitalen Kaufverhalten befragt. Erkenntnis: "Den typischen 'Online-Shopper' gibt es nicht". Es lassen sich allerdings deutliche Präferenzen und Wünsche der Konsumenten erkennen.
Verbraucher erwarten einen einheitlichen Auftritt über die verschiedenen Einkaufskanäle hinweg. Zu diesem Ergebnis kommt die globale Studie "Digital Shopper Relevancy" für die das Beratungs- und IT-Dienstleistungsunternehmen Capgemini rund 16.000 Verbraucher in 16 Märkten befragt hat. Demnach erwarten 60 Prozent der Befragten, dass aufeinander abgestimmte Vertriebskanäle bis 2014 Standard sind - allerdings meint über die Hälfte der Konsumenten, dass das bisher noch nicht der Fall ist.
Für die Online-Käufer bleibt die Webseite der wichtigste Kanal, so eine weitere Erkenntnis der Studie. In den Entwicklungsländern würden 80 Prozent der Befragten das Internet als wichtig oder sehr wichtig einstufen, in den reifen Märkten 63 Prozent. Als ähnlich wichtig würde die E-Mail eingeschätzt, zunehmend gefragt seien aber auch Kanäle wie Social Media, Mobile Apps und In-Store Kiosks. Über die Hälfte der befragten erwarte zudem, dass sich Ladengeschäfte unterschiedlichster Kategorien bis 2020 in Showrooms verwandeln werden, bei denen Käufer Produkte vor Ort ansehen und anschließend online Kaufen.
Signifikante Unterschiede würden sich zwischen den Märkten zeigen: 72 Prozent der Befragten in Indien etwa, oder 96 Prozent in China hätten angegeben, mehr Produkte in einer einzigen Transaktion im Internet zu kaufen als beim Einkauf im Ladengeschäft (zum Vergleich: in den USA machten 31 Prozent diese Angabe).
"Der Handel muss jetzt den All-Channel-Hype von den Bedürfnissen seiner Kunden unterscheiden, den typischen Online-Käufer gibt es nicht", konstatiert Holger Martens, Vice President Konsumgüterindustrie und Handel bei Capgemini: "Darum reicht es auch nicht, nur die Technologie zu verstehen. Jeder Händler muss wissen, welcher Kanal für seine Zielgruppe der richtige ist. Wenn er jetzt dort investiert und der Einkauf über verschiedene Kanäle hinweg funktioniert, kann er auch in einem schlechteren Konsumklima profitabel bleiben."
Insgesamt identifiziert die Studie sechs verschiedene Käufertypen - von den "Social Digital Shoppers", die Social Media intensiv nutzen, bis zu den zurückhaltenden "Techno-Shy Shoppers". Bei den vielen Unterschieden zwischen Konsumenten aus den verschiedenen Ländern bezüglich der Produktkategorien, der Demographie und in den unterschiedlichen Phasen des Einkaufs könne es allerdings keine allgemeingültige Strategie geben.
Für die Studie wurden Menschen aus Deutschland, Australien, Brasilien, Kanada, China, Finnland, Frankreich, Deutschland, Indien, Italien, Mexiko, Russland, Spanien, Schweden, der Türkei, England und den USA befragt. Die Umfrage konzentriert sich auf die Produktkategorien Nahrungsmittel, Gesundheit und Körperpflege, Mode (Bekleidung, Schuhe, Accessoires), do-it-yourself home improvement (DIY) und Elektronik.
Auf den folgenden Seiten haben wir die Infografiken für Sie aufbereitet. Die vollständige Studie wird zum Download angeboten.