
Modernes Multitasking: Der Fernsehzuschauer von heute guckt nicht nur, sondern surft nebenbei noch im Internet und erledigt seinen Einkauf. Das erwarten jedenfalls fast drei Viertel der deutschen Internetnutzer für die Zukunft. Fernsehgeräte mit Internetzugang werden in Zukunft häufiger fürs Online-Shopping eingesetzt werden, im Vergleich zum Vorjahr liegt der Wert um zwölf Prozentpunkte höher.
Das Forschungsinstitut ibi research an der Universität Regensburg führte im Auftrag der zum zweiten Mal unter 800 deutschen Internetnutzern eine Studie zum Thema Vernetzter Bildschirm durch. Dabei äußerten 73 Prozent der Befragten die Ansicht, dass das Fernsehgerät mit Internetanschluss bald als Shoppingkanal stärker präsent sein wird. Die Befragung läuft noch bis Ende Januar.
Damit liegt der vernetzte TV-Screen zwar hinter dem Tablet-PC und dem Smartphone, der Vergleich zum Vorjahr zeigt jedoch, dass die Zahl derjenigen, die im vernetzten Fernseher eine künftige Einkaufsmeile sehen, deutlich von 61 Prozent auf 73 Prozent anstieg. Der Veränderungswert für die vernetzten Spielekonsolen liegt sogar noch höher, nämlich bei 15 Prozent. Smartphones hingegen verzeichnen im Vorjahresvergleich nur ein Plus von vier Prozentpunkten, die Tablet-PCs verlieren sogar einen Prozentpunkt.
Die allmähliche Akzeptanz von Online-Inhalten auf dem TV brigt für den Onlinehandel neue Arbeit: Nach den kleinen Screens der Smartphones und den etwas größeren Tablet-Monitoren wartet schon der nächste Bildschirm auf die Anpassung des Shops, diesmal großformatig und meist im Wohnzimmer. Der Aufstieg der großen TV- Bildschirme im E-Commerce bedeutet jedoch nicht, dass Desktop-PCs oder Notebooks nicht mehr fürs Einkaufen im Web genutzt werden. Für einige Aufgaben wie Preise vergleichen, Produktsuche vor dem Kauf oder für das Verfassen von Bewertungen eignen sich diese traditionellen Zugangsgeräte zum Internet besser als beispielsweise die mobilen Pendants, so die Meinung der Befragten.
Diese Auswertung ist ein vorläufiger Zwischenbericht, der auf Basis von 800 Befragungsteilnehmern erstellt wurde. Die Ergebnisse der kompletten Studie werden im Rahmen der Internet World Messe am 25. und 26. Februar 2014 in München vorgestellt. Dort präsentieren sich 300 Aussteller in zwei Messehallen auf 11.000 Quadratmetern. Die Veranstalter planen mit 12.000 Besuchern aus mehr als 30 Ländern. Veranstalter ist die Neue Mediengesellschaft Ulm, die auch die INTERNET WORLD Business herausgibt.
Das Phänomen des "Second Screens" war auch Gegenstand einer Studie, die sich auf mobile Werbung bezog. Dabei erwiesen sich simultan mit TV-Spots ausgesendete mobile Anzeigen als besonders werbewirksam. Laut einer Umfrage von Kabel Deutschland zufolge nutzt mittlerweile schon jeder zweite Deutsche sein mobiles Gerät beim Fernsehen.