
Die Parallelnutzung von Medien hat sich längst etabliert in deutschen Haushalten. Vor allem während des TV-Konsums nehmen die Zuschauer immer häufiger gleichzeitig ihr Tablet oder Smartphone zur Hand - unter anderem, um nach Produkten zu recherchieren. Zu diesem Ergebnis kommt die zweite Ausgabe der Studienreihe "Mobile Barometer".
Für Werbungtreibende hat das Phänomen Second Screen, also die Parallelnutzung verschiedener Medien, einen erfreulichen Nebeneffekt: Es erweist sich als probates Mittel gegen TV-Zapping, wobei Tablet-Nutzer noch stärker vom Umschalten abgehalten werden als Smartphone-User. Eine Präferenz, welches Gerät während des TV-Konsums bevorzugt genutzt wird, lässt sich dagegen nicht erkennen: Wer sowohl Tablet als auch Smartphone besitzt, greift zu jeweils rund 40 Prozent mal auf das eine, mal auf das andere Gerät zurück. Knapp 20 Prozent der Zuschauer entscheiden sich je nach Situation für ein Mobile Device und nur fünf Prozent lassen ihre Tablets und Smartphones komplett links liegen. Zu diesen Ergebnissen kommt die zweite Auflage der Studienreihe "Mobile Barometer", die die ProSiebenSat.1-Tochter SevenOne Media gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen Interrogare durchgeführt hat.
Der Online-Umfrage zufolge gibt es indes Unterschiede zwischen Tablet- und Smartphone-Usern, wenn es um den Einsatz der Mobile-Geräte geht. Tablets werden häufiger für die Recherche zu Produkten, die in der Werbung vorkommen, eingesetzt. Während der Anteil hier bei 41 Prozent liegt, beträgt er bei den Handynutzern nur 20 Prozent. Ähnlich sieht das Verhältnis bei der Recherche zu zusätzlichen Programminformationen aus (42 zu 26 Prozent). Und auch in puncto Kommunikation gibt es Unterschiede: Smartphones (77 Prozent) werden öfter zum schreiben von SMS verwendet (Tablets 56 Prozent), Tablets dagegen häufiger für E-Mails (74 Prozent zu 65 Prozent).
Darüber hinaus gibt rund ein Viertel der Befragten an, sich mit dem Mobile Device intensiver mit dem TV-Programm zu beschäftigen. Erst dadurch würden sie oft auch erst auf bestimmte Programminhalte aufmerksam, sagen die Studienteilnehmer. Durch ihr Mobilgerät erhalten 34 Prozent der Smartphone- und sogar 38 Prozent der Tablet-Nutzer Impulse, zu einem bestimmten Programmangebot zu wechseln.
Zum Einsatz kommen die Geräte vor allem dann, wenn die Zuschauer allein vor dem Fernseher sitzen oder das Programm nicht selbst bestimmen können. Bei der Frage, was sich die Teilnehmer an neuen Features für den Second Screen wünschen, rangieren Informationen und Hintergründe zum Programm an vorderster Stelle. An dritter Position, nach "anderes Interessantes im TV", folgt die Steuerung des TV-Geräts mit dem Smartphone respektive Tablet.
Für die zweite Auflage des "Mobile Barometer" wurden 304 iPhone- und 295 Android-Nutzer online befragt. Erhebungszeitraum war zwischen 26. März und 4. April 2013. Weitere Ergebnisse lägen in Kürze vor, so SevenOne Media.
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