
Schnelleres Internet: Das Start-up ViaEuropa Deutschland will den Ausbau von Glasfasernetzen vorantreiben. Dabei baut das Unternehmen auf den dezentralen Ausbau und orientiert sich damit am Vorreiter Schweden.
Ein Start-up aus Brandenburg will in Deutschland nach dem Vorbild Schwedens den Ausbau von Glasfasernetzen für schnelles Internet beschleunigen. ViaEuropa Deutschland setzt dabei auf den dezentralen Ausbau, bei dem die Kommunen und Gemeinden selbst ihre Glasfaser-Netze aufbauen. "Schweden hat uns gezeigt, wie der Glasfaser-Ausbau dezentral funktioniert", sagte Geschäftsführerin und Mitgründerin Anke Domscheit-Berg. "Etwa Zweidrittel aller schwedischen Kommunen haben ein eigenes Glasfasernetz." 40 Prozent aller Anschlüsse basierten inzwischen auf der Zukunftstechnologie. In Deutschland liege der Anteil bei 1,2 Prozent.
Keine Entwicklung ohne schnelles Internet
"Breitband ist die Lebensader der Kommunen, ohne schnelles Internet gibt es keine Entwicklung", sagte Franz-Reinhard Habbel, Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebunds. Dabei trügen Unternehmen im ländlichen Raum in Deutschland erheblich zum Wirtschaftswachstum bei. Aktuell seien die Kommunen auf dem Weg, Kapazitäten aufzubauen und sich zusammenzuschließen. Denn es gebe einen erheblichen Investitionsdruck, um im Wettbewerb bei der Ansiedlung wirtschaftlich erfolgreicher Unternehmen zu bestehen.
Unter dem Markennamen OpenGiga will die ViaEuropa Deutschland als eine Art Plattform-Anbieter die nötige Infrastruktur aufbauen, auf deren Basis dann etwa die Internet-Provider ihre Dienste anbieten können. Das passive Netz bleibe dabei im Besitz der Kommunen, betonte Daniel Domscheit-Berg, Netzaktivist und Mitgründer des Start-ups. Dabei will die Firma von der 17-jährigen Erfahrung des schwedischen Partners beim Glasfaserausbau profitieren. "Was bei uns in Schweden geht, das funktioniert auch hier in Deutschland", sagte Jonas Birgersson, der die ViaEuropa AB im Jahr 1999 gründete.