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Sonstiges 06.02.2014
Sonstiges 06.02.2014

Rückzug aus den Auslandsmärkten geplant Sony plant Verkauf der PC-Sparte

Der japanische Elektronikkonzern Sony steht angeblich vor dem Verkauf seiner PC-Sparte an den Investmentfond Japan Industrial Partners. Für Europa und die USA bedeutet ein solcher Deal, dass es bald keine Vaio-Produkte mehr zu kaufen geben könnte.

Die Umstrukturierung und strategische Neuausrichtung bei Sony geht in die nächste Runde: Laut einem Bericht des japanischen Nachrichtenportals Nikkei will sich der Elektronikkonzern nun von seinem PC-Geschäft trennen. Im Gegenzug soll das Smartphone-Geschäft weiter gestärkt werden.

Als möglicher Käufer der "Vaio"-Sparte wird der Investmentfond Japan Industrial Partners genannt. Die Verhandlungen seien den Angaben zufolge bereits weit fortgeschritten, der Preis soll sich zwischen 300 bis 360 Millionen Euro bewegen. Schon am Donnerstag könnte laut i ein entsprechendes Abkommen verkündet werden. Nach Bekanntwerden der Nachricht legten die Sony-Papiere deutlich zu.

Kommt der Deal zustande, ist die Gründung einer neuen Firma durch Japan Industrial Partners geplant, die sich fortan um den weiteren Verkauf von Vaio-Produkten auf dem japanischen Heimatmarkt und den After-Sales-Service kümmern soll. Auf den meisten Märkten in Übersee könnte es hingegen schon bald keine Vaio-Produkte mehr zu kaufen geben.

Bereits am Samstag hatte der japanische Sender NHK berichtet, dass Sony mit dem chinesischen Computerkonzern Lenovo über ein Joint Venture verhandle, welches das Vaio-Auslandsgeschäft übernehmen soll. Sony nannte den Bericht ungenau, räumte aber ein, derzeit verschiedene Optionen für Vaio zu prüfen.

Der Hintergrund: Sony hat schon seit längerer Zeit mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Insbesondere die TV-Sparte und das PC-Geschäft machen dem Elektronikriesen zu schaffen, was zuletzt auch immer wieder in miserablen Geschäftszahlen zum Ausdruck kam. Erst vor kurzem waren Sony-Anleihen in diesem Zusammenhang von der Ratingagentur Moody's auf "Ramschniveau" herabgestuft worden.

Vergangene Woche hatte Google mitgeteilt, mit Motorola seine Handysparte an Lenovo zu verkaufen. Der chinesische Hardware-Hersteller zahlt 2,91 Milliarden US-Dollar, davon 1,41 Milliarden US-Dollar bei Abschluss des Deals und den Rest innerhalb der kommenden drei Jahre. Darauf haben sich die beiden Unternehmen geeinigt. Google hatte seinerzeit für das Mobiltelefongeschäft 12,5 Milliarden US-Dollar hingelegt - die teuerste Akquisition der Firmengeschichte.

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