
Keine Angst vor Kannibalisierung: Park
Keine Angst vor Kannibalisierung: Park
Wie lassen sich Fernsehinhalte im Netz optimal präsentieren? Und welche Bedeutung haben dabei soziale Netzwerke? Eun-Kyung Park, Geschäftsführerin von ProSiebenSat.1 Digital, erklärt ihre Strategie.
ProSiebenSat.1 verschränkt TV und Internet stärker als bisher - in der Hoffnung, die Zuschauer enger an den Sender zu binden und attraktive Werbeumfelder im Netz zu bieten. "Wir werden bereits circa vier Wochen vor Erstausstrahlung der Sendungen aktiv und bereiten unsere Zuschauer über unsere Websites und über soziale Netzwerke darauf vor, dass das Format bald anfängt", erklärt Park.
Sendungen wie "Gemany's next Topmodel" lassen sich besonders gut mit Aktivitäten in sozialen Netzwerken verknüpfen. Fünf Monate vor dem Start begann das Unternehmen, die ersten Social-Media-Seiten aufzubauen. Die Top-50-Kandidatinnen konnten schon im Februar - einen Monat vor Staffelstart - auf ProSieben.de angesehen und von den Nutzern bewertet werden. Zwei Wochen vor Start folgten Videobotschaften der Top 50. Der Lohn: über eine Million Seitenabrufe. Die User konnten ihre Favoritin zudem durch einen Klick auf den "Gefällt-mir"-Button auf Facebook bewerten. Das Format hat dort inzwischen knapp 200.000 Fans.
"Die Begeisterung für die Show spiegelt sich jedoch in erster Linie auf unseren eigenen Seiten wieder", sagt Park. "Allein in der Finalwoche und der Woche darauf konnten wir die Video-Gesamtreichweite im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über 120 Prozent steigern, bei den Highlight-Clips waren es sogar mehr als 150 Prozent. Sensationell war auch die Resonanz auf unser Voting: Hier hatten wir sage und schreibe eine halbe Millionen Clicks."
Das Erfolgsrezept sei, Zuschauern und Fans alles rund um das Format oder die Marke zu bieten und ihnen Möglichkeit zur Interaktion zu geben, so Park: "Social TV gehört die Zukunft." Auf ProSieben.de können sich die Zuschauer während der Sendung im Chat austauschen und über die Inhalte abstimmen. Angst vor einer Kannibalisierung hat Park nicht mehr: "Zugegebenermaßen war uns am Anfang schon mulmig. Inzwischen nicht mehr, im Gegenteil! Je mehr Buzz kreiert wird, desto stärker wird die Nutzung auf allen Plattformen, auch im TV."
Das Interview mit Eun-Kyung Park und Arnd Benninghoff aus der INTERNET WORLD Business, die am kommenden Montag erscheint, steht für Abonnenten schon heute zum Download bereit.