Haben Deutschlands viel gescholtene Supermarktketten doch recht, wenn sie den Online-Vertrieb von Lebensmitteln für unrentabel halten? Der Online-Supermarkt Froodies.de jedenfalls hat rund drei Jahre nach dem Launch beim Amtsgericht Düsseldorf Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt.
Wie Froodies-Chef Ingo Bohg gegenüber Deutsche-Startups.de erläuterte, führte ein unerwarteter zusätzlicher Abstimmungsbedarf unter den Investoren dazu, dass die geplante Finanzierungsrunde wider Erwarten nicht abgeschlossen werden konnte.
Darüber hinaus war das Team vor einiger Zeit dazu gezwungen, einen kompletten Neu- und Umbau des Backends vorzunehmen, bei dem viele Dinge nicht reibungslos verliefen. Daher musste das Sortiment verkleinert werden, Kunden durften nur von den gewünschten Produkten nur maximal sechs Stück bestellen und Zahlungsarten wie Kreditkarte, Sofortüberweisung und Rechnungskauf wurden vorübergehend gestoppt.
Jetzt will Froodies gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter die Möglichkeiten für eine Sanierung prüfen. Zu den Investoren des Startups zählen Sirius Venture, das erst Anfang 2011 einen hohen sechsstelligen Betrag in den Online-Supermarkt investierte und inzwischen rund 18 Prozent der Anteile hält. Der High-Tech-Gründerfonds ist mit zehn Prozent beteiligt.