
Das Internet wird zunehmend zum Arbeitsvermittler - und zwar nicht nur im Bereich Stellenbörsen, sondern auch bei der Vergabe freiberuflicher Aufträge. Die Plattform Elance hat in Deutschland in den vergangenen zwölf Monaten knapp 5.000 Aufträge abgewickelt.
Die digitale Wirtschaft verändert sich so schnell, dass viele Firmen ihre Planung nur für kurze Zeiträume auslegen. Statt Mitarbeiter einzustellen, vergeben sie ihre Aufträge lieber auf Projektbasis. Davon profitieren Plattformen wie Elance, die den Kontakt zwischen Firmen und Freiberuflern herstellen.
Die Branche boomt - bestimmt auch beschleunigt durch die Wirtschaftskrise in vielen Ländern. Freelancer-Plattformen sind im vergangenen Jahr um rund 50 Prozent gewachsen, hat Elance ermittelt. Jetzt gibt die Plattform erstmals Daten für ihr Deutschlandgeschäft heraus: Die Zahl der registrierten Freiberufler ist in den vergangenen zwölf Monaten um 122 Prozent auf 3.835 gewachsen, die der vergebenen Projekte um 69 Prozent auf 4.768 und die der registrierten Unternehmen um 52 Prozent auf 2.948.
Die meisten Aufträge vermittelt Elance in Deutschland im Bereich IT und Programmierung - 36,2 Prozent der vergebenen Projekte stammen aus diesem Segment - gefolgt von Texten und Übersetzen mit 29,7 Prozent und Design und Multimedia mit 23,6 Prozent. Betrachtet man jedoch statt der Zahl der Aufträge die via Elance geleisteten Zahlungen, beträgt der Anteil von IT und Programmierung sogar 69,8 Prozent, der von Texten und Übersetzen 12,4 Prozent und der von Design und Multimedia 9,5 Prozent. Auch der durchschnittliche Stundenlohn eines Freiberuflers ist je nach Segment unterschiedlich: Ganz vorne liegen die Vertriebs-und Marketing-Profis mit 44,9 US-Dollar pro Stunde, IT-Experten verdienen 31,0 US-Dollar und die Designer 20,7 US-Dollar.
Die meisten der Freiberufler sind in Berlin registriert, gefolgt von München und Hamburg. In diesen drei Städten sitzen auch die meisten Firmen. Dabei arbeiten Freelancer in Deutschland keineswegs nur für deutsche Unternehmen: Auf Platz eins der Arbeitgeber liegen die USA, Australien und Großbritannien. Für die Vermittlung zahlt der Freiberufler eine Provision von 8,75 Prozent des Auftragsvolumens an Elance.
Weltweit sind bei Elance 500.000 Auftraggeber und 2,5 Millionen Freiberufler aus mehr als 170 Ländern angemeldet, 44 Prozent davon Frauen. Die Gesamteinnahmen der Freelancer betrugen im vergangenen Jahr rund 300 Millionen US-Dollar.
In Deutschland setzt auch Xing auf die Vermittlung freier Aufträge. Das Business-Netzwerk bietet Unternehmen seit Ende Januar 2013 die Möglichkeit, schnell Fachleute für anstehende Projekte zu finden.