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"Politiker wirken online nicht authentisch"
Sonstiges 09.03.2009
Sonstiges 09.03.2009

"Politiker wirken online nicht authentisch"

Hat mehr Fans als seine realen Kollegen: Jakob Mierscheid

Hat mehr Fans als seine realen Kollegen: Jakob Mierscheid

Er ist der erfolgreichste deutsche Politiker bei Twitter. Mehr als 2500 Menschen haben seinen Nachrichtenstrom abonniert. Im Wahlkampf will der SPD-Abgeordnete noch mal richtig Gas geben. Doch Jakob Mierscheid hat eine Besonderheit: Er existiert nur virtuell. Interviews gibt er trotzdem.

Wie kamen Sie zu Twitter?

Jakob Mierscheid: Reiner Zufall. Am Anfang stand ein Experiment.

Was sagen Sie zu Ihrem Erfolg?

Mierscheid: Danke. Ich bin davon überrascht, wie schnell man im Internet Freunde findet - und welche tollen Anregungen man bekommt.

Worüber twittern Sie?

Mierscheid: Ich twittere eine Mischung aus aktuellen politischen und allgemeinen Twitterthemen.

Wie hat die Community auf Sie reagiert?

Mierscheid: Sehr wohlwollend. Die User schätzen es, sich in humorvollem Stil über Politik zu unterhalten.

MySpace als nächstes Projekt?

Wie erklären Sie sich die Tatsache, dass Sie reale Politiker an Popularität überflügeln?

Mierscheid: Die Menschen wünschen sich Authentizität online, das schaffen Politiker selten. Sie müssten Twitter mit einer anderen Sprache und weniger Ernsthaftigkeit angehen.

Ist Twitter ihr einziges Projekt? Oder haben Sie noch weitere Pläne?

Mierscheid: Bei MySpace bin ich noch nicht vertreten. Ich kann mir vorstellen, da im Wahlkampf Unterstützer zu suchen, damit ich in meinem Wahlkreis wieder aufgestellt werde.

Bleiben Sie online?

Mierscheid: Den Wahlkampf über auf jeden Fall.

Hintergrund: Der fiktive Bundestagsabgeordnete Jakob Mierscheid wurde in den 80er Jahren erfunden, trägt einen reizenden Schnauzer und ist sogar auf der Website des Parlaments vertreten.

Einen Überblick über die Twitteraktivitäten der politischen Parteien gibt die Seite parteigeflüster.de.

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