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Sonstiges 18.02.2013
Sonstiges 18.02.2013

Abschied von einer Handelslegende Otto Beisheim ist tot

Otto Beisheim ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Bekannt machte den Selfmade-Unternehmer und Multi-Milliardär die "Erfindung" der Cash-and-Carry-Kette Metro. Doch sein unternehmerischer Spürsinn machte nicht bei Selbstbedienungskonzepten halt - wie Beisheim mit zahlreichen Internet-Investitionen zur Jahrtausendwende bewies.

Otto Beisheim hat den Handel der Nachkriegsjahre entscheidend geprägt, in dem er das Konzept der Cash-and-Carry-Märkte erfolgreich in Deutschland etablierte. Während einer US-Reise hatte der junge Unternehmer das Prinzip der Großmärkte entdeckt, die nicht mehr in die Läden der Einzelhändler lieferten, sondern die Ware zur Abholung bereit hielten. 1964 eröffnete er den ersten Markt nach diesem Vorbild in Mühlheim an der Ruhr unter dem Namen Metro. Beisheim führte diese Kette als langjähriger geschäftsführender Gesellschafter zum Erfolg und kontrollierte auf dem Höhepunkt seiner Karriere als Verwaltungsratspräsident der Metro Holding AG daneben auch noch Handelshäuser wie Media-Markt, Kaufhof, Horten oder Saturn Hansa. Mit einem geschätzten Vermögen von 13 Milliarden Euro galt er zudem als der reichste Deutsche.

Beisheim bewies aber auch Spürsinn fürs Internet. Zur Jahrtausendewende baute er die Beisheim Holding Schweiz (BHS) AG im Schweizer Kanton Zug aus. Unter deren Dach sammelten Online-Marken wie Primus Online oder die Scout24-Gruppe sowie eine Reiher weiterer Internet-Marketing-Spezialisten und -Dienstleister. Auch nach dem Platzen der Dotcom-Blase bewies er einen langen Atem und hielt an seinen Investitionen fest.

Beisheim sei "aufgrund der Hoffnungslosigkeit seiner gesundheitlichen Lage aus dem Leben geschieden", teilte das Familienbüro der Otto Beisheim Gruppe mit. Offenbar litt er an einer unheilbaren Krankheit.

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