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Sonstiges 25.11.2008
Sonstiges 25.11.2008

Neuer Gehaltsspiegel für die Digital-Branche veröffentlicht

Für 'n Appel und'n Ei müssen Web-Profis nicht mehr arbeiten
(Foto: Photocase.de/TimToppik)

Für 'n Appel und'n Ei müssen Web-Profis nicht mehr arbeiten
(Foto: Photocase.de/TimToppik)

Internet-Agenturen in der ganzen Welt rechnen damit, dass die Gehälter im kommenden Jahr kräftig steigen werden, zeigt der aktuelle Gehaltsspiegel der Bostoner Internet-Agentur Aquent.

Wer verdient wieviel in der Internet-Branche? Die Bostoner Werbeagentur Aquent Orange ersetzt mit ihrem jährlich veröffentlichten Gehaltsspiegel seit diesem Jahr die traditionellen Gehaltsspiegel des BVDW. Das Unternehmen erhebt weltweit Gehaltsdaten - seit 2004 auch für Deutschland. Demzufolge zahlen deutsche Agenturen ihren Mitarbeitern schon heute bessere Gehälter als in anderen Ländern. So verdient ein deutscher Webdesigner ein Jahresgehalt von 30.000 bis 40.000 Euro, in den Niederlanden liegt die Spanne zwischen 28.000 und 40.000 Euro, in Spanien zwischen 19.000 und 30.000 Euro. Ein Redakteur bekommt laut Aquent zwischen 45.000 und 47.500 Euro.

Deutschen Branchenkennern erscheinen die Aquent-Werte jedoch etwas zu hoch gegriffen. "Ich habe mit der Studie meine Forderung nach Gehaltserhöhung untermalt", sagt eine Online-Redakteurin. Der Chef winkte jedoch ab. Mit einem entwaffnenden Argument: 40.000 Euro brutto würden nicht mal Projektleiter bekommen. Und wenn sie mehr Geld wolle, solle sie doch einfach öfter den Job wechseln.

Gehälter in der Digitalbranche

Quelle: Aquent

Erwartete Einkommenssteigerung in einzelnen Berufsgruppen

Digital treibt in fast allen untersuchten Ländern die Gehälter. Und ein Ende des Steilflugs schien zum Zeitpunkt der Drucklegung nicht in Sicht. Für das nächste Jahr rechnen nahezu alle befragten Agenturen mit einem deutlichen Plus. Nur: Die der Studie zugrundeliegenden Daten betreffen 2007. Die Prognosen 2008. An eine Finanzkrise dachte bei den Vorhersagen wohl kaum jemand.

Erwartete Einkommenssteigerung in einzelnen Berufsgruppen

Quelle: Aquent Orange Book 2008

Tipps für die Gehaltsverhandlung

1. Immer einen Termin ausmachen, nie zwischen Tür und Angel übers Geld reden.

2. Argumentieren Sie nur mit Leistung und erweiterten Aufgabenbereichen.

3. Halten Sie fünf Arguemente für eine Gehaltssteigerung parat. Bringen Sie diese nicht alle gleich zu Beginn des Gesprächs vor.

4. Behalten Sie drei Zahlen im Kopf: Ihr Idealziel, ein Kernziel und ein Ausstiegsziel. Verhandeln Sie zunächst auf Ihr Idealziel hin, seien Sie aber auch zufrieden, wenn Sie "nur" das Kernziel erreichen.

5. Geben Sie sich nicht zufrieden, wenn Sie es nicht sind - verschieben Sie das Gespräch. Manchmal benötigen Sie mehrere Gespräche - und nachhaltig überzeugendes Auftreten, um Ziele durchzusetzen.

6. Ideal ist ein Gespräch außerhalb der Unternehmensräume, etwa in einem Café.

7. Halten Sie Zahlen parat. Sie sollten wissen, wie viel Ihre Gehaltsforderung in absoluter Summe und Prozent ausmacht.

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