
Zeitungen und Zeitschriften werden immer häufiger auf Tablets gelesen. Für Verlage war bisher das iPad von Apple die erste Wahl zur Digitalisierung ihrer Inhalte, doch mit dem Kindle Fire von Amazon gibt es in den USA bereits einen ernstzunehmenden Konkurrenten. Daniel Höpfner von PressMatrix erklärt, worauf Verleger achten sollten, wenn sie ihre Publikationen im E-Kiosk anbieten möchten.
Guidelines beachten
Sowohl Apple als auch Amazon haben Richtlinien herausgegeben, die Verleger von Publikationen befolgen müssen, wollen sie Inhalte in den Nachrichtenkiosken anbieten. Festgelegt wurden neben verbotenem Content wie pornografische, diskriminierende oder verletzende Inhalte vor allem formale Anforderungen wie Bildgrößen, Metadaten, Schriftarten, Stabilität auf verschiedenen mobilen Endgeräten. Diese sollen für eine einheitliche Darstellung der Magazine innerhalb der Kioske sorgen.
Mehrwert für den Leser schaffen
Der Leser eines digitalen Magazins erwartet mehr als eine reine Eins-zu-eins-Umsetzung der Printausgabe; er möchte alle Möglichkeiten, die ein Tablet bietet, auch ausnutzen. Dazu gehören neben dem intuitiven Umblättern und einer guten Menüführung auch Bilder, Videos, interaktive Infografiken, sowie Kartenansichten und weiterführende Links, die sich direkt aus dem Magazin öffnen lassen. Auch eine Such- und Empfehlungsfunktion sollten ebenso wie eine Facebook- und Twitter-Integration nicht fehlen. Die Nutzerfreundlichkeit spielt hierbei eine große Rolle, denn der Leser sollte die Funktionsweise ohne große Erklärungen erkennen können.
Angemessene Preise festlegen
Für den Erfolg oder Misserfolg eines digitalen Magazins ist auch ein angemessener Kaufpreis entscheidend. Während Apple verschiedene Preisstufen vorgibt, aus denen Publisher dann wählen können, bestimmt auf dem Kindle Fire von Amazon der Publisher völlig frei die Preise für Magazine und Zeitschriften. Zudem sollte der Verleger dem Leser neben dem Kauf von einzelnen Ausgaben der Publikation auch ein automatisiertes Abonnement ermöglichen.
Monetarisierungsmöglichkeiten nutzen
Neben den Verkaufserlösen bieten Tablets wie das iPad den Verlegern weitere Monetarisierungsmöglichkeiten. Während die Einnahmen bei Printausgaben aus Abonnements und Verkäufen sowie Werbung generiert werden, sind es besonders einfache E-Commerce-Angebote und neuartige Werbeformen, über die Verlage ihre digitalen Publikationen künftig zusätzlich monetarisieren können. Tickets, Musik, Bücher oder andere Magazin-spezifische Inhalte wie Kosmetik, Technik oder Lifestyle-Produkte können so direkt aus dem Magazin heraus angeboten werden. Zudem ist es möglich, völlig neue Werbepartner zu gewinnen, deren Anzeigen interaktiv eingebunden werden können.