
Jens Leuchter, Country Manager Deutschland und Österreich bei Interoute
Jens Leuchter, Country Manager Deutschland und Österreich bei Interoute
Cloud Computing verspricht, die IT-Welt zu revolutionieren. Anwendungen, Services und Infrastruktur verlagern sich ins Netzwerk, Kosten werden gesenkt und die gesamte IT flexibler. Wie sieht aber mit den nötigen Voraussetzungen für die Infrastruktur-Cloud und dem daraus folgenden Nutzen aus? Jens Leuchters, Country Manager für Deutschland und Österreich bei Interoute erklärt die Möglichkeiten.
In diesen Tagen hat man das Gefühl, dass die gesamte IT-Welt auf einer Wolke schwebt, respektive auf setzt. Der Begriff “Cloud” bezieht sich in diesem Zusammenhang bekanntlich auf das Internet – und den Umstand, dass sich die IT-Ressourcen „irgendwo da draußen“ befinden.
Das Marktpotenzial ist auf jeden Fall groß, genauso wie die Wahrscheinlichkeit, dass sich dieser Ansatz durchsetzt und die Organisation der IT in und für Unternehmen nachhaltig verändern wird. So prognostiziert Gartner, dass Cloud-basierte Sicherheit in die Lage versetzen wird, Technologien und Verfahren zu nutzen, die andernfalls nicht kosteneffektiv eingesetzt werden könnten.
Die Unternehmensberater von Accenture sehen den Vorteil von Cloud Computing darin, dass IT-Abteilungen Projekte kurzfristig und weit gehend risikofrei aufsetzen und einen achtbaren Rückzug antreten können, falls das Projekt nicht zu realisieren ist.
Die Analysten von Gartner erwarten zudem, dass innerhalb der nächsten drei Jahre die ersten Anwenderfirmen rund 40 Prozent ihrer IT-Infrastrukturen als Service beziehen werden. Und eine letzte Zahl, erneut von Gartner, demnach würden bis 2012 80 Prozent der Fortune 1.000-Unternehmen Cloud-Computing-Dienste nutzen, 30 Prozent davon würde die Cloud-Computing-Infrastruktur ausmachen.
Was braucht es für die Cloud-Infrastruktur?
Grund genug also sich über die Voraussetzungen für eine solche Infrastruktur und deren konkreten Nutzen Gedanken zu machen. Zunächst einmal spielt der physikalische Standort der Cloud keine Rolle - im Gegensatz zum traditionellen Hosting, bei dem man das Gebäude kennt, in dem sich Anwendungen und Daten befinden.
Somit existiert in vielen Fällen die Grundlage für eine Cloud-Umgebung schon mit dem firmeneigenen Weitverkehrsnetz (WAN). Die einfachste Methode der Fortentwicklung vom WAN zu einer Cloud, die alle Unternehmensanwender ortsunabhängig nutzen können, besteht darin, das WAN als Teil eines sehr großen MPLS/IP-Netzwerks zu verstehen.
Dieses sorgt dank MPLS für hochverfügbare und vorhersehbare . Ist das Netz groß genug und zudem ein ISP-Backbone, wird seine Servicequalität für die entfernten Mitarbeiter so gut sein, wie im klassischen Firmennetz.
Teil 2: Nutzen der Cloud-Infrastruktur
Damit ist auch schon eine wesentliche Voraussetzung angesprochen, nämlich die Hochverfügbarkeit der Cloud, die dafür auf einem Telekommunikationsnetz aufsetzen sollte, das per se nahezu einhundertprozentig verfügbar ist.
Um Ausfallsicherheit zwischen den Datenzentren in einer Cloud-Umgebung zu gewährleisten, sollte der virtuelle Netzwerkserver entsprechend großzügig dimensioniert sein. Der Provider sollte mehrere Standorte mit einer sehr massiven Verkabelung (Connectivity) verbunden haben, da damit eine hundertprozentige Verfügbarkeit der ITK-Infrastruktur sichergestellt werden kann.
Welche konkreten Nutzen bietet die Cloud-Infrastruktur?
Cloud Computing, das die genannten Voraussetzungen erfüllt, erlaubt es, eine hochverfügbare Kommunikationsinfrastruktur eines WAN für die Virtualisierung der IT zu nutzen. Damit lässt sich bei geringeren Betriebskosten eine höhere Leistung und Flexibilität erreichen. Wegen der Ausfallsicherheit der Cloud-Infrastruktur kann der Weiterbetrieb der IT in Katastrophenfällen einfacher gewährleistet werden.
Sicherheitsregeln werden im Netzwerk zentral durchgesetzt, weil es nur eine vertrauenswürdige Domäne mit Sicherheitsmechanismen wie Firewall, IDS, IPS und DDoS-Schutz gibt. Für die Umsetzung sorgt ein zentrales Sicherheitsmanagement. Außerdem bietet ein Schutz im Netzwerk genau dort die Sicherheit, wo das Firmennetz mit dem öffentlichen Netzwerk verbunden wird.
Last but not least bietet die Virtualisierung IT-Managern die Chance, Kosten zu reduzieren, indem ein Pool von Ressourcen besteht, der von physischen Gegebenheiten abgekoppelt ist. Anders gesagt, auch das private Netzwerk kann bei Bedarf auf Leistungsreserven der Cloud zurückgreifen und auf mehr Ressourcen zugreifen, sobald entsprechender Bedarf auftaucht.
Alles in allem bietet die Infrastruktur-Cloud unter den genannten Voraussetzungen gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten einen Weg zum kostenoptimierten und leistungssteigernden Einsatz der IT.